Louis van Gaal: Gerührter "Positivo" auf dem Weg der Besserung

SID
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© getty

Louis van Gaal hat die Strahlentherapie nach der Diagnose Prostatakrebs abgeschlossen. Die Unterstützungswelle lässt den Bondscoach emotional werden.

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Louis van Gaal plauderte bester Laune über die Vor-Premiere seines eigenen Dokumentarfilms, als die Stimmung auf dem roten Teppich des Tuschinski-Theaters von Amsterdam plötzlich kippte. Eben noch unbeschwert und scherzend, holte ihn doch wieder seine schwere Zeit nach der Diagnose Prostatakrebs ein.

Die Unterstützungswelle rührte den Bondscoach. "Ich werde emotional, mir kommen die Tränen, aber es gibt mir auch Energie, dass sich so viele Menschen um mich kümmern", sagte der 70-Jährige dem Fernsehsender NOS mit feuchten Augen.

Nicht nur wegen dieses Energieschubs sprüht van Gaal wieder vor Lebensmut. "Es muss jetzt nur noch besser werden. Es ist nur eine Frage der Zeit", erklärte er. Die Bestrahlung habe er bereits vor seinem erneuten Engagement als niederländischer Nationaltrainer abgeschlossen. "Ich hatte 25 Sitzungen Chemotherapie. Dann musste ich fünf oder sechs Monate warten, um zu sehen, ob sie gewirkt hat. Das war der Fall", führte er aus.

Auch einer Operation habe er sich bereits unterzogen. Anfang des Monats hatte van Gaal seine Erkrankung öffentlich gemacht, dennoch will er die Elftal bei der WM in Katar coachen. Es gehe nun darum, "alles wieder zu trainieren. Das dauert eine Weile, aber es geht gut. Außerdem geht es darum, wie man sich selbst im eigenen Kopf fühlt. Ich bin ein Positivo", betonte der ehemalige Bayern-Coach.

In seinem Film "Louis" geht er ganz offen mit seinem Prostatakrebs um. "Das ist Teil des Lebens. Ich leide darunter, ich kann es nicht ändern. Ich kann zeigen, wie ich damit umgehe", erzählt van Gaal. So ist auch das erste Arztgespräch Teil des Films. Während seine Frau Truus nach Luft schnappte, nahm Louis selbst die Schockdiagnose regungslos und mit leerem Blick zur Kenntnis - ehe er nur Sekunden später seinen Kampfgeist wiederfand.

"Ich weiß, dass die meisten Männer nicht an Prostatakrebs sterben. Warum sollte ich also derjenige sein?", sagte van Gaal: "Ich schaffe es einfach. So wie ich ein Team managen muss, muss ich auch diese Krankheit managen."

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