Unterlassungen und Misshandlungen von acht für Maradona zuständigen Medizinern hätten ihn in eine "Situation der Hilflosigkeit" gebracht, heißt es in der von der argentinischen Nachrichtenagentur Telam zitierten Gerichtsakte. Sie hätten ihn während eines "skandalösen" Krankenhausaufenthalts "seinem Schicksal" überlassen.
Maradona war am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Die Hauptverantwortlichen für die Gesundheit des Ex-Fußballers waren dessen Hausarzt Leopoldo Luque und die Psychiaterin Agustina Cosachov. Gegen sie wird ebenso ermittelt wie gegen sechs weitere Personen aus dem medizinischen Umfeld Maradonas.
Das gerichtliche Ringen um den Tod des einstigen Weltklassespielers dauert bereits seit Monaten an. Die Beschuldigten waren im vergangenen Jahr vor Gericht in San Isidro, einem Vorort von Buenos Aires, angehört worden. Sie wiesen die Vorwürfe zurück.
Zuvor hatte ein Gutachten von 20 Medizin-Experten ergeben, dass Maradona in seiner Residenz nahe der argentinischen Hauptstadt von seinem Ärzteteam "unzureichend, mangelhaft und unvorsichtig" behandelt worden sei, was zu einem langsamen Tod des Kapitäns der argentinischen Weltmeistermannschaft von 1986 in Mexiko geführt habe.
Maradona, "El Pibe de Oro" (Der Goldjunge), lebte ein Leben auf der Überholspur, nahm wenig Rücksicht auf seinen Körper, litt unter starkem Übergewicht und Drogenabhängigkeit. Maradonas Krankenakte war sehr lang.
Er erlitt mindestens zwei Herzinfarkte, erkrankte an Hepatitis und ließ sich wegen Übergewichts einen Magen-Bypass legen. Zudem war Maradona mehrfach wegen seiner Drogensucht in Behandlung.