Kylian Mbappe bleibt bei Paris Saint-Germain - Spanische Liga kündigt Beschwerden bei UEFA, Steuerbehörde und EU an

Von SPOX
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© getty

Kylian Mbappe wechselt nicht zu Real Madrid, sondern verlängert seinen Vertrag bei Paris Saint-Germain. Das verkündete der Klub am Samstagabend. Offenbar stößt PSG bei der Verlängerung für drei Jahre in nie dagewesene Dimensionen. In Spanien ist die Kritik groß, die Liga leitet mehrere Beschwerden ein.

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Nachdem sein Wechsel zu Real Madrid schon so gut wie festgestanden und es bereits eine mündliche Vereinbarung mit den Madrilenen gegeben hatte, entschied sich der französische Nationalspieler nun doch für eine Vertragsverlängerung beim Meister der Ligue 1. Laut Marca war es der französische Stürmer selbst, der Real Madrids Präsident Florentino Perez von seiner Entscheidung in Kenntnis setzte.

Vor der PSG-Partie gegen den FC Metz, die PSG auch dank eines Dreierpacks von Mbappe locker 5:0 (3:0) gewann, wurde die Vertragsverlängerung bis 2025 offiziell gemacht. PSG-Boss Nasser El-Khelaifi sagte: "Ich habe tolle Nachrichten für Euch. Kylian Mbappe wird bleiben. Wir glauben an unser Projekt mit ihm seit seinem ersten Tag. Er wird mit uns weitermachen, um die große Geschichte von PSG zu schreiben." Mbappe selbst erklärte: "Ich bin sehr glücklich. Hier kann ich weiter wachsen."

Die spanische Liga kündigte fast zeitgleich drei Beschwerden in Bezug auf die Mbappe-Verlängerung an: bei der UEFA, den französischen Steuerbehörden und der EU. "Diese Art von Abkommen gefährden die wirtschaftliche Nachhaltigkeit des europäischen Fußballs, hunderttausende Arbeitsplätze und die sportliche Integrität", heißt es in einem Schreiben.

Und weiter: "Es ist skandalös, dass ein Verein wie PSG, der in der vergangenen Saison mehr als 220 Millionen Euro Verlust hatte, nachdem er in den letzten Spielzeiten Verluste von 700 Millionen Euro angehäuft hat, mit Kosten für Sportpersonal um die 650 Millionen für die Saison 21/22, so eine Vereinbarung treffen kann."

Mbappe: Spanische Liga kündigt drei Beschwerden an

Zudem habe LaLiga "bei früheren Gelegenheiten bereits Beschwerden gegen PSG wegen Nichteinhaltung des Financial Fairplays der UEFA eingereicht, in deren Folge die UEFA PSG streng sanktioniert hat, aber der CAS die Strafen in einem seltsamen Beschluss widerrufen hat". Dieses Verhalten, für das Al-Khelaifi federführend sei, "ist eine Gefahr für den europäischen Fußball auf dem gleichen Niveau wie die Super League".

Zuvor hatte bereits Ligapräsident Javier Tebas PSG bei Twitter scharf kritisiert: "Was PSG macht, um mit Mbappe zu verlängern, ist eine Beleidigung für den Fußball. Al-Khelafi ist so gefährlich wie die Super League." Gemeint ist Al-Khelaifi.

Pikant: Tebas nennt in seinem Tweet einen Betrag von 600 Millionen Euro, die angeblich für die Verlängerung fließen werden. Laut Sportbible setzt sich die Summe wie folgt zusammen: 300 Millionen Euro Handgeld, 100 Millionen Euro jährlich nach Steuern, Einfluss bei der Wahl des Trainers und des Sportdirektors und auch bei Transfers. Über die sportliche Gewalt, die Mbappe gegeben werden sollen, berichtet am Samstag auch die Marca.

Es wäre tatsächlich eine völlig neue Dimension im Weltfußball, die jeden Rahmen sprengen würde. Bestätigt sind die Zahlen nicht. Dass aber der ranghöchste Funktionär der spanischen Liga die Gesamtsumme nennt, ist ein Hinweis, dass man nicht weit weg davon ist.

Mbappe-Mutter: "Nie eine Einigung mit Real Madrid gehabt"

Laut Transfer-Experte Fabrizio Romano hatte Mbappes Mutter Fayza Lamari, die sich um die Belange ihres Sohns kümmert, bereits am Freitag klargestellt: "Es gab nie eine komplette Einigung mit Real." In Madrid sieht man das wohl anders.

Die Marca schreibt, dass es in der vergangenen Woche eine Einigung gab. Diese beinhaltete offenbar auch ein Handgeld von 130 Millionen Euro. Eine immense Summe, aber weit unter den kolportierten 300 Millionen Euro, die nun PSG offenbar bereit ist zu zahlen. Spanische Medien vermuten auch politischen Druck aus Frankreich und Katar hinter der Entscheidung Mbappes.

Es ist das zweite Mal, dass Mbappe Real Madrid eine Absage erteilt: Genau so war es 2017 vor seinem Wechsel zur AS Monaco.

Mbappe absolvierte wettbewerbsübergreifend 45 Partien in dieser Saison für Paris; er erzielte dabei 36 Tore und legte 26 Treffer auf.

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