Nach Stationen in Weißrussland, Usbekistan, Nordmazedonien und Albanien war Thomas Brdaric zuletzt als Trainer in Indien tätig. Im Interview mit SPOX und GOAL berichtet der 48-Jährige von seiner abenteuerlichen Laufbahn - von verbarrikadierten Geschäften in Tetovo, seinem Märchen-Jahr in Shkodra und einer Infusion in Chennai.
Als Spieler sammelte Brdaric zwischen 1999 und 2003 mit Bayer Leverkusen einige Vize-Titel. Anschließend stürmte er für Hannover 96 und den VfL Wolfsburg, ehe er 2008 seine aktive Karriere beendete. In acht Länderspielen für Deutschland gelang Brdaric ein Treffer.
Herr Brdaric, wo erreiche ich Sie gerade?
Thomas Brdaric: Ich bin zuhause in Deutschland und schaue, was meine Söhne so machen. Tim spielt aktuell für die SG Wattenscheid 09. Der Junge hat Potenzial. Nach zehn Monaten Sonne und warmen Temperaturen nervt mich das Wetter hier etwas.
Ihr Vertrag beim indischen Erstligisten FC Chennaiyin läuft aus. Wie geht es weiter?
Brdaric: Das ist noch unklar. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass ich bald wieder unter Vertrag stehe. Wo das sein wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Wenn du einmal ins Ausland gehst, bist du hier in Deutschland nicht mehr so im Fokus. Ich befinde mich aber im besten Trainer-Alter. Ich habe viel Erfahrung und bin ein sehr moderner Trainer. Ich besuche viele Lehrgänge und schaue unheimlich viel Fußball. Ich kann Ihnen alles über die ersten drei deutschen Ligen und die Regionalligen erzählen. Ich habe auch schon bei erfahrenen Trainern wie Ewald Lienen oder Ralf Rangnick hospitiert. In Leverkusen habe ich mir neulich Trainingseinheiten von Xabi Alonso angeschaut.
Welchen Eindruck haben Sie von ihm?
Brdaric: Er ist mega sympathisch und hat großes Fachwissen. Er hat es in Leverkusen schnell geschafft, seine Spielweise zu implementieren. Mir gefällt seine taktische Variabilität während eines Spiels.