Manchester United: Zweifacher CL-Sieger Wes Brown stürzt ab und ist nun insolvent

Von Andreas Koenigl
Ob RTL-Legende Peter Zwegat Wes Brown vor dem Absturz hätte bewahren können?
© getty/GOAL

Wes Brown durchlebte mit Manchester United einst eine erfolgreiche Zeit. Mittlerweile ist der 43-Jährige pleite und ganz unten angekommen.

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Das Fußballbusiness ist ein unglaublich schnelllebiges Geschäft - je schneller und höher der Aufstieg, umso tiefer und härter kann der Fall sein. Jemand, der davon ein Lied singen kann, ist Wes Brown, seines Zeichens langjähriger und hochdekorierter Spieler von Manchester United - mittlerweile aber ganz unten: Frau weg, Haus weg, Geld weg!

Der heute 43-Jährige wächst in bescheidenen Verhältnissen in Manchester auf, schon früh landet er in der Jugend von United. Das Geld ist knapp, zum Training bei den Red Devils fährt der damals Zwölfjährige mit dem Bus - ein Taxi oder ein Auto können er und seine Eltern sich nicht leisten.

"Ich hatte einen Streit im Bus - so hat Sir Alex (Ferguson, Uniteds damaliger Trainer, Anm. d. Red) es herausgefunden", erklärte Brown kürzlich im Fore Four 2-Podcast. Ferguson habe sich gewundert, warum Brown auf solch umständliche Art zum Training komme und ihn fortan immer wieder ermutigt, sich doch ein Auto oder Taxi zu nehmen. Für den kleinen Wes ist der Bus dagegen das normalste Fortbewegungsmittel der Welt.

Dieses sollte allerdings schon bald durch einen 115.000 Euro teuren Bentley ersetzt werden, denn der junge Busfahrer lernt schnell. Nach dem Gewinn des FA Youth Cup mit der Reservemannschaft verdient sich Brown 1996 seinen ersten Profivertrag, zweimal wird er zum 'Young Player of the Year' gewählt.

Ob RTL-Legende Peter Zwegat Wes Brown vor dem Absturz hätte bewahren können?
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Ob RTL-Legende Peter Zwegat Wes Brown vor dem Absturz hätte bewahren können?

Wes Brown erhält 1996 Profivertrag bei Manchester United

Ehe er sich versieht, spielt er bei den Profis und gibt in der Saison 1997/98 sein Debüt. Plötzlich verdient er rund 57.000 Euro pro Woche, was einem für damalige Verhältnisse fürstlichen Jahresgehalt von knapp drei Millionen Euro entspricht. In 15 Profijahren nur bei United kommt schließlich einiges zusammen.

Und nicht nur finanziell durchlebt Brown eine äußerst erfolgreiche Zeit. Während er mit United fünfmal Meister wird und zweimal die Champions League gewinnt, heiratet er 2009 seine Freundin Leanne Wassell und lebt mit ihr und den drei gemeinsamen Töchtern fortan in einem 5,75 Millionen Euro teuren Anwesen bei Cheshire, südlich von Manchester.

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt: Die heile Fassade bröckelt mit der Zeit immer mehr, seiner Frau macht das Leben psychisch zu schaffen. "Ja, wir haben ein schönes Leben und all das Geld. Ich sage nicht, dass das Geld nicht großartig ist, aber man lebt in dieser Blase. Die Fans können zwar toll sein, aber sie können auch sehr grausam sein", sagt sie 2019.

"Es muss schwer für Fußballer sein, damit umzugehen, in der einen Minute ganz oben zu sein und in der nächsten gehasst zu werden, weil man einen schlechten Schuss gemacht oder ein Tor vergeben hat", erklärt sie weiter. "Wir sind diejenigen, die die Scherben aufsammeln und die Hauptlast dessen tragen müssen, was am Ende der Karriere übrig bleibt."

Firma wird aufgelöst: Wes Brown ist pleite

Eine Last, die 2021 zur Trennung führt - Brown zieht aus dem gemeinsamen Anwesen aus. Und auch finanziell läuft es nicht gut, seine Firma 'Wes Brown Limited' wird Anfang 2022 aufgelöst und nach einigem Hin-und-Her aus dem Unternehmensregister gestrichen.

Wie aus den Dokumenten des Companies House hervorgeht, habe es die Firma versäumt, nach April 2019 einen Jahresabschluss vorzulegen - im selben Jahr, in dem der ehemalige Verteidiger ein Darlehen in Höhe von 17.000 Pfund zurückbekommen hatte.

Brown ist mittlerweile regelrecht in einer Abwärtsspirale gefangen, ehe die HMRC am 27. Februar dieses Jahres einen Konkursantrag gegen ihn stellte, der am 12. April vom High Court abgesegnet wird. Der ehemalige englische Nationalspieler ist bankrott - wie auch sein einstiger Premier-League-Kollege Craig Bellamy.