"Herr Karim Benzema hat, wie wir alle wissen, berüchtigte Verbindungen zur Muslimbruderschaft", hatte der 41 Jahre alte Darmanin. Deshalb stehe der Fußballer schon seit Wochen unter Beobachtung. "Wir greifen eine Hydra an, nämlich die Muslimbruderschaft, weil sie den Dschihadismus hervorruft", so Darmanin weiter.
In den sozialen Medien hatte Benzema die israelischen Angriffe im Gaza-Streifen verurteilt: "All unsere Gebete für die Einwohner von Gaza, die einmal mehr zum Opfer ungerechter Bombardierungen werden, bei denen weder Frauen noch Kinder verschont werden", schrieb er. Zum vorangegangenen Terroranschlag der Hamas in Israel hatte er sich nicht geäußert.
Laut Le Parisien hat Benzema die Anschuldigungen zurückgewiesen, es gebe keine Verbindung zur Muslimbruderschaft: "Das ist falsch! Karim Benzema hat nie eine Beziehung zu der Organisation gehabt", erklärte sein Anwalt Hugues Vigier. Man erwäge nun, "diesen Minister strafrechtlich zu verfolgen": Es sei inakzeptabel, "dass diejenigen, die regieren, meinen, sie hätten das Recht, aus reinem Opportunismus alles zu tun", sagte Vigier und sprach von Verleumdung.
Die 1928 gegründete Muslimbruderschaft wird von einigen Staaten als Terror-Organisation eingestuft, darunter befinden sich laut Bild Frankreich, die USA und Ägypten. Ihr Motto lautet: "Gott ist unser Ziel, der Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unsere Verfassung. Der Jihad ist unser Weg. Der Tod für Gott ist unser Wunsch."
Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg stuft ihre Ideologie als "im Kern verfassungsfeindlich" ein. Die Hamas wurde 1987 im Gaza-Streifen als Ableger der Muslimbruderschaft gegründet.
Benzema ist französischer Staatsbürger mit algerischen Wurzeln. Der Muslim spielt seit diesem Sommer für Al-Ittihad in Saudi-Arabien. Aus der Nationalmannschaft war er im Dezember 2022 nach insgesamt 97 Spielen und 37 Toren zurückgetreten, die WM in Katar hatte er verletzt verpasst.
Sein Vertrag bei Al-Ittihad läuft noch bis 2026.
