Ähnlich wie die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Katar hielten sich die Profis um Kapitän Chancel Mbemba vor dem 0:1 gegen den Gastgeber Elfenbeinküste den Mund zu. Dazu legten sie noch zwei Finger der anderen Hand an die Schläfe.
Während sich der stumme Protest der DFB-Elf 2022 gegen das Verbot der One-Love-Kapitänsbinde durch den Weltverband FIFA richtete, waren bei der Aktion der Kongolesen offenbar die schweren Unruhen im Osten des zentralafrikanischen Landes der Hintergrund.
"Wir wollten eine Nachricht an die ganze Welt schicken", sagte Francois Kabulo Mwana Kabulo, der Sportminister des Landes, nach der Partie dem Kicker: "Wir brauchen eine Reaktion der internationalen Gemeinschaft, genauso wie es in der Ukraine und in Palästina passiert ist. Es ist eine ungerechte Rebellion."
Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und der Rebellenbewegung M23 sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Tausende flohen am Mittwoch aus dem Territorium Masisi in der Provinz Nord-Kivu in die rund 20 Kilometer entfernte Provinzhauptstadt Goma, hieß es aus Sicherheitskreisen. Im Zentrum der Kämpfe stand die strategisch wichtig gelegene Kleinstadt Sake.
Nach jahrelanger Ruhe griff die M23 Ende 2021 wieder zu den Waffen und hat seitdem große Teile Nord-Kivus erobert. Kinshasa wirft dem Nachbar Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen. Die Vereinten Nationen stützen diese These, Ruanda weist die Vorwürfe zurück.