Seine Aussagen in einem Interview mit der italienischen Zeitung Il Giornale mit Blick auf die erste Ausgabe des neuen Formats des Fußball-Weltverbandes im kommenden Jahr seien "nicht so interpretiert" worden, wie er es beabsichtigt habe, erklärte Ancelotti.
"Nichts liege weiter von meinem Interesse entfernt, als die Möglichkeit abzulehnen, an einem Turnier teilzunehmen, das meiner Meinung nach eine großartige Gelegenheit sein könnte, mit Real Madrid weiter um große Titel zu kämpfen, schrieb der Italiener am Montag auf dem Portal "X".
Zuvor hatten die Königlichen in einer offiziellen Pressemitteilung erklärt: "Der Real Madrid C.F. teilt mit, dass seine Teilnahme an der neuen Klub-Weltmeisterschaft, die von der FIFA in der nächsten Saison 2024/2025 organisiert wird, keinesfalls in Frage gestellt wurde. Daher wird unser Verein wie geplant an diesem offiziellen Wettbewerb teilnehmen, den wir mit Stolz und großer Begeisterung bestreiten, um unsere Millionen von Fans in der ganzen Welt erneut von einem neuen Titel träumen zu lassen."
In besagtem Interview mit Il Giornale hatte Ancelotti zuvor erklärt: "Real Madrid wird nicht an der FIFA-Klubweltmeisterschaft teilnehmen. Wir werden die Einladung - wie andere Vereine auch - ablehnen."
20 Millionen Startgeld: Für Ancelotti viel zu wenig
Die Klub-WM findet ab 2025 in einem neuen Format statt. 32 Vereine messen sich dann einen Monat lang (15. Juni bis 13. Juli) in den USA, der Modus mit zunächst acht Viergruppen und anschließender K.o.-Runde entspricht der Weltmeisterschaft für Nationalteams.
Europa hat dabei Anspruch auf insgesamt zwölf Startplätze. Vier dieser Plätze gehen an die vier jüngsten Champions-League-Sieger von 2021 bis 2024. Real ist damit als Sieger von 2022 und 2024 qualifiziert.
20 Millionen Euro soll jeder Teilnehmer als Startgeld von der FIFA kassieren. Laut Ancelotti sei dies aber deutlich zu wenig und damit der Grund dafür, dass Spaniens Rekordmeister nicht antreten wolle. Der Italiener schilderte: "Ein Spiel allein von Real Madrid ist schon 20 Millionen Euro wert und sie wollen uns dieses Geld für den gesamten Wettbewerb geben. Auf keinen Fall. Negativ."
Maheta Molango: Belastung der Spieler "untragbar"
Die neue Klub-WM steht auch in der Kritik, weil sie eine zusätzliche Belastung für die Top-Spieler bedeutet. Sie müssen nun im Sommer ein weiteres Turnier bestreiten, anstatt für die neue Saison zu regenerieren. Bereits Ende Mai hatte es deswegen Berichte gegeben, Vereine aus England und Spanien könnten den Wettbewerb boykottieren.
LaLiga-Präsident Javier Tebas und Maheta Molango, Präsident der englischen Spielergewerkschaft PFA, trafen sich in London, um unter anderem über dieses Thema zu sprechen.
Molango sagte der Sun: "Diejenigen, die das Spiel leiten, müssen zuhören. Wenn sie das nicht tun, dann sind wir als Gewerkschaften den Spielern gegenüber verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen - und der Rechtsweg ist der nächste Schritt. Die Führungsgremien hatten jede Gelegenheit, mit uns in dieser Angelegenheit sinnvoll zu verhandeln, aber sie haben es versäumt, dies zu tun."
Die aktuelle Belastung der Spieler sei "untragbar. Die Menschen erkennen, dass die Anzahl der Spiele, die in den Spielkalender gepresst werden, einfach nicht mehr passt."