Das Herz des englischen Fußball-Profis Fabrice Muamba von Bolton Wanderers stand nach dessen Kollaps am vergangenen Samstag 78 Minuten lang still. Er sei in dieser Zeit "in Wirklichkeit tot" gewesen, sagte der Mannschaftsarzt des Premier-League-Klubs, Jonathan Tobin, am Mittwochabend.
Die 48 Minuten dauernden Wiederbelebungsversuche auf dem Weg ins Krankenhaus seien erfolglos gewesen, erst nach weiteren 30 Minuten und 15 Stromstößen eines Defibrillators habe das Herz des Fußballprofis wieder zu schlagen begonnen, sagte Tobin.
"Er wurde behandelt, ohne dass sein Herz geschlagen hat. 78 Minuten ohne Herzschlag und ohne Atmung - er war in Wirklichkeit tot während dieses Zeitraums", so Tobin weiter.
Muamba auf dem Weg der Besserung
Muamba, der während des FA-Cup-Viertelfinals gegen Tottenham Hotspur auf dem Spielfeld bewusstlos zusammengebrochen war, befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung, wird aber weiter im Londoner Chest-Krankenhaus behandelt.
"Wenn man das Wort Wunder jemals gebrauchen möchte, ist dies ein passender Anlass", sagte Andrew Deaner, Kardiologe des Londoner Klinikums. Der Tottenham-Fan war im Stadion vor Ort und leistete Erste Hilfe bei Muamba.
"Er hat bisher eine bemerkenswerte Genesung hinter sich. Ich habe ihn am Dienstag besucht. Als ich in sein Zimmer kam, sagte er: 'Hi, Doc.' Ich fragte ihn, wie es ihm ginge, und er antwortete: 'Gut.'"
Bolton will weiter im FA Cup spielen
Unterdessen hat Muambas Klub am Mittwoch wieder das Training aufgenommen und mitgeteilt, weiter im FA Cup zu spielen. Nach dem Spielabbruch wegen des Zwischenfalles mit Muamba hatten die Verantwortlichen zunächst mit dem Gedanken gespielt, sich kampflos aus dem Wettbewerb zurückzuziehen.
Nun wird das Viertelfinale gegen Tottenham nachgeholt. Ein Spieltermin steht allerdings noch nicht fest. Am Samstag tritt Bolton in der Premier League gegen die Blackburn Rovers an.
"Der Vater von Fabrice und seine Verlobte Shauna sind glücklich, dass wir weitermachen und uns auf unsere sportlichen Aufgaben konzentrieren", sagte Wanderers-Trainer Owen Coyle.
Zuvor hatte Bolton aufgrund des Vorfalls die für diesen Dienstag terminierte Partie gegen Aston Villa verschoben.
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