Spurs nur Remis - Arsenal schlägt Pool

Von Martin Ernst/Sebastian Heier/Marco Kieferl/Adrian Bohrdt
Evertons Romelu Lukaku (r.) im Kopfballduell mit Kyle Walker
© getty

Der 10. Spieltag der Premier League hat es in sich. Manchester City zerlegte ein völlig chancenloses Norwich City, während es Lokalrivale Manchester United beim FC Fulham deutlich schwerer hatte. Newcastle United bezwang den FC Chelsea mit 2:0. Im Spitzenspiel bezwingen die Gunners den FC Liverpool und bauen ihren Vorsprung aus. Tottenham und Everton verpassten beim torlosen Remis hingegen den Sprung auf Platz zwei.

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Manchester City - Norwich City 7:0 (4:0)

Tore: 1:0 Johnson (16., ET), 2:0 Silva (20.), 3:0 Nastasic (25.), 4:0 Negredo (36.), 5:0 Toure (60.), 6:0 Agüero (71.), 7:0 Dzeko (85.)

Manchester City hat seine makellose Heim-Bilanz ausgebaut und gegen ein defensiv desolates Norwich City einen vereinsinternen Rekord aufgestellt. Bereits nach 25 Minuten war die Partie entschieden: Zunächst fälschte Bradley Johnson den Schuss von Sergio Agüero ab, so dass der Ball über Keeper John Ruddy einschlug (16.), anschließend bediente Agüero David Silva, der aus wenigen Metern einschoss (20.).

Torwart Hart bei City degradiert

Für die frühe Vorentscheidung gegen eine desolate Gäste-Defensive sorgte Matija Nastasic per Kopf (25.), Norwich kam gegen die extrem dominanten Gastgeber kaum mal aus der eigenen Hälfte und noch vor der Pause machte Alvaro Negredo aus wenigen Metern alles klar (36.). City hatte sich jetzt in einen Rausch gespielt. Yaya Toure erhöhte mit seinem dritten Freistoßtor (60.) für diese Saison und nach Fehler von Sebastien Bassong legte Agüero abermals nach (71.).

Damit hatte City, bei dem sich Joe Harts Vertreter Costel Pantilimon kaum beweisen konnte, aber noch nicht genug: Der eingewechselte Edin Dzeko sorgte, abermals nur mit Geleitschutz der Norwich-Abwehr, aus der Drehung aus zwölf Metern für den Endstand und gleichzeitig für einen Rekord - es war der höchste Sieg in der Premier League für die Citizens.

FC Arsenal - FC Liverpool 2:0 (1:0

Tore: 1:0 Cazorla (19.), 2:0 Ramsey (59.)

Arsenal zieht davon - hier gibt's die Analyse

FC Fulham - Manchester United 1:3 (0:3)

Tore: 0:1 Valencia (9.), 0:2 van Persie (20.), 0:3 Rooney (22.), 1:3 Kacaniklic (65.)

Den Ausfall von Kapitän Brede Hangeland konnte Fulham nicht auffangen und so entschied United die Partie bereits vor der Pause, als Fulhams Abseitsfalle ohne ihren Abwehrchef gleich drei Mal schief ging: Antonio Valencia nach Pass von Wayne Rooney (9.), Robin van Persie auf Vorlage von Adnan Januzaj (20.) und Rooney nach Flanke von van Persie (22.) trafen vor 25.700 Zuschauern jeweils freistehend vor dem Tor.

Für Fulham hatte lediglich Dimitar Berbatov die Chance auf den zwischenzeitlichen Ausgleich, Rafael klärte per Grätsche gegen den Bulgaren in letzter Sekunde (19.). Im zweiten Durchgang wurde United angesichts der klaren Führung passiver und setzte der unsicheren Abwehr der Hausherren nicht mehr so zu wie am Anfang.

Stattdessen kam Fulham zum Anschlusstreffer, der Schuss des vier Minuten zuvor eingewechselten Alexander Kacaniklic aus 17 Metern wurde von Rooney in die lange Ecke abgefälscht (65.). Die Gastgeber drückten anschließend auf den Anschluss, mehr als ein Schuss von Berbatov, den Chris Smalling auf der Linie klärte (76.) sowie ein Lattentreffer von Darren Bent (85.) sprang aber nicht mehr heraus.

Newcastle United - FC Chelsea 2:0 (0:0)

Tor: 1:0 Gouffran (68.), 2:0 Remy (89.)

Von Beginn an zeigten sich die Gäste aus London äußerst bemüht ohne aber große Torgefahr auszustrahlen. Nur bei Standards agierte Chelsea mit der letzten Konsequenz. John Terry traf nach zwölf Minuten per Kopfball die Latte, den Abpraller setzte Fernando Torres per Fallrückzieher nochmals ans Quergebälk. Da aus dem Spiel heraus aber bei den Blues wenig und bei den Hausherren fast gar nichts funktionierte gingen beide Teams torlos in die Halbzeit.

Nach der Pause dann ein völlig verändertes Bild: Nachdem Moussa Sissoko unbedrängt aus spitzem Winkel beinahe die Führung erzielt hätte, starteten die Hausherren ein regelrechtes Powerplay mit Chancen im Minutentakt. Es folgte die Szene des Spiels: Vor einem Freistoß aus dem Halbfeld flüsterte Newcastles Trainer Alan Pardew seinem Schützen Yohan Cabaye heimlich einige Anweisungen ins Ohr. Ergebnis dessen war der Führungstreffer der Magpies, den Yoan Gouffran nach einer wunderbaren Flanke unhaltbar ins Tor köpfte.

Anschließend drehte sich die Partie abermals und Chelsea drückte seinerseits auf den Ausgleich. Großchancen durch die eingewechselten Samuel Eto´o, Willian und Andre Schürrle, sowie dem blassen Eden Hazard hätten längst den Ausgleich bedeuten müssen. Doch es folgte was kommen musste: Mit dem ersten gut ausgespielten Konter entschieden die Magpies durch einen platzierten Schuss von Loic Remy die Partie.

FC Everton - Tottenham Hotspur 0:0

Von der beeindruckenden Everton-Heimserie (zuletzt neun Siege aus zehn Spielen) war zunächst wenig zu sehen. Tottenham presste die Toffees vor allem in der ersten Hälfte weit in die eigene Hälfte und dominierte die Partie. Ein Beweis dafür: Den ersten Everton-Torschuss gab es erst in der 28. Minute.

Tottenham zeigte im ersten Durchgang eine mehr als ansprechende Leistung. Doch obwohl die Spurs durch Walker (18.), Holtby (25.) und Soldado (45.) zu Chancen kamen, blieben die richtig zwingenden Möglichkeiten aus.

In der zweiten Halbzeit fand Everton deutlich besser ins Spiel und versuchte immer wieder mit hohen Bällen die starke Spurs-Abwehr (bislang nur fünf Gegentore) zu knacken. Pech für die Toffees in der 66. Minute: Deulofeu zog von rechts in den Strafraum ein und legte auf Coleman quer. Der wurde im Strafraum von Vertonghen von den Beinen geholt, doch der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus.

Knapp zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ereignete sich die Schrecksekunde des Spiels: Romelu Lukaku traf den herausstürmenden Torwart Hugo Lloris im Sprint mit dem Oberschenkel am Kopf. Der Keeper, der kurzzeitig bewusstlos war, musste minutenlang behandelt werden. Als sich Ersatzkeeper Friedel bereits auf den Einsatz vorbereitete und Lloris benebelt vom Feld geführt wurde, entschied sich der Franzose, gegen den Rat der Ärzte und der Mitspieler weiterzuspielen.

Aufgrund der besseren zweiten Halbzeit der Toffees und des nicht gegebenen Elfmeters war es letztlich ein gerechtes Remis. Durch die Punkteteilung verpassen beide Teams den Sprung auf Platz zwei.

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