Frankreichs Sportministerin Valerie Fourneyron sprach bei Twitter von einer "schockierenden Provokation". Der Europäische Jüdische Kongress (CJE) forderte die Premier League zu einer Sperre für Anelka auf.
West Bromwichs Interimstrainer Keith Downing bezeichnete nach dem Spiel Spekulationen über einen antisemitischen Hintergrund der Aktion als "Müll". Anelka, der mit seinen ersten Toren für West Bromwich Albion der erste Spieler in der Premier League ist, der für sechs Klubs traf, twitterte, der sogenannte Quenelle-Gruß sei lediglich dem französischen Komiker Dieudonne gewidmet, der die Geste bekannt gemacht hat.
"Weniger bekannter Hitler-Gruß"
CJE-Präsident Moshe Kantor bewertete Anelkas Aktion dagegen völlig anders: "Diese Geste ist nichts anderes als ein nur weniger bekannter Nazi-Gruß, und wir erwarten, dass Anelka dafür auch von der Polizei genauso bestraft wird wie für den üblichen Hitler-Gruß. Es darf für solchen Rassismus keinen Platz im Sport geben. Es ist eklig, dass ein Fußballer mit solcher Popularität vor Zehntausenden Zuschauern sich eine solch verletzende und hasserfüllte Geste erlaubt."
Frankreichs Innenminister Manuel Valls hatte Anelkas Freund Dieudonne zuletzt aufgefordert, den Gruß zu unterlassen. Der umstrittene Komiker ist in Frankreich als Holocaust-Leugner bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt worden.
Nicolas Anelka im Steckbrief