Marketing-Monster oder Torjäger?

Von SPOX
Zlatan Ibrahimovic stand zuletzt noch bei Paris Saint-Germain unter Vertrag
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Was erhofft sich Ibrahimovic mit dem ManUnited-Transfer?

Eine bei weitem nicht so einfache Frage, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Ibrahimovic ging zu United, weil er noch nicht Meister in England wurde. Weil er wieder mit Jose Mourinho trainieren kann. Weil er Erfolge feiern und bei einem Traditionsklub spielen möchte. Alles möglich, alles sicher nicht gänzlich ohne Effekt in der Auswahl seines neuen Ziels.

Und doch wird die große Frage nicht wirklich beantwortet. Warum United? Ein Team, das sich zuletzt von der Spitze Englands immer mehr distanzierte, das in der Champions League früh ausschied und nun nicht einmal dafür qualifiziert ist. Man mag es angesichts des Ibrahimovic-Hypes gar nicht so recht aussprechen. Aber nicht Ibrahimovic hat ManUnited geholt (so witzelte man kurz nach Bekanntgabe auf Twitter), sondern ManUnited hat Ibrahimovic geholt.

United mit Ibrahimovic bald auf Performs Multisport-Streamingdienst DAZN

Der Schwede hatte vielleicht gar nicht die große Auswahl, die medial suggeriert wurde. Er ist 34, bei Saisonstart bald 35 Jahre alt, er ist ein Stürmer, der Anpassungen und Rücksichtnahme des eigenen Trainers braucht. Er ist nicht pflegeleicht, kann mit Team und Medien aneinandergeraten. Er bringt einen Berater mit, der nicht minder einfach unter Kontrolle zu halten ist und vielleicht entscheidend: Er verschlingt enorme Massen an Gehalt.

18 Millionen Euro soll der Schwede in Paris verdient haben, dazu kommen zahlreiche Prämienzahlungen. Er wird sich nicht mit deutlich weniger in Manchester zufrieden gegeben haben. Und somit muss man die Frage stellen: Wer war die Konkurrenz zu United? Ein Angebot aus China soll es gegeben haben, Gerüchte um den FC Bayern dürften vor allem Gerüchte gewesen sein.

Lange zogen sich die Verhandlungen hin, eine wirkliche Alternative zu United schien aber nie zu existieren. Chelsea ohne Europa? Oder Arsenal? Das Arsenal mit Arsene Wenger, zu dem ein 19-jähriger Ibrahimovic vor einer Einladung zum Probetraining meinte: "No way! Zlatan gibt keine Vorstellung."