Hull City
Beim dritten Neuling im Bunde stehen die Anzeichen vor der neuen Spielzeit alles andere als gut. Vergangene Woche verkündete der Klub die Trennung von Aufstiegscoach Steve Bruce, seit 2012 Cheftrainer von Hull City, in "gegenseitigem Einvernehmen". Der 55-Jährige hatte bereits unmittelbar nach dem Aufstieg angekündigt, er wolle "Sicherheit, dass alle in die richtige Richtung gehen". Offenbar ist das in Hull nicht passiert. Der Verein steht vor dem Verkauf, sogar eine Änderung des Vereinsnamens soll im Raum stehen.
Auch in Sachen Neuverpflichtungen tat sich bei den Tigers nicht viel - genauer gesagt: Rein gar nichts. Keinen einzigen Neuzugang konnten die Tigers bislang präsentieren, demgegenüber stehen die Abgänge von Verteidiger Taylor und Angreifer Aluko. Derzeit ist der Kader mit 22 Spielern mehr als dünn besetzt, gerade für eine Saison auf der Insel ist es nur schwer vorstellbar, wie unter derartigen Umständen Konkurrenzfähigkeit gewährleistet werden soll.
Immerhin wurde in Mike Phelan ein Interimstrainer gefunden. Der einstige Co-Trainer von Sir Alex Ferguson hat allerdings, bis auf das bei der kaugummikauenden United-Legende Gelernte, nur wenig Erfahrung. Es ist sein erster Posten als Chefcoach überhaupt.
Wunder gibt es immer wieder
Im Grunde ist klar: Phelan und seine Mannschaft, die sich den direkten Wiederaufstieg über die Playoffs erspielte, können unbeschwert in die Saison gehen, denn: Sie können eigentlich nur gewinnen. Betrachtet man die aktuelle Vereinssituation, sowie die Qualität und Breite des Kaders, käme alles andere als der Abstieg einem mittelgroßen Wunder gleich.
Der Hoffnungsschimmer der Tigers stammt aus Uruguay, misst 1,86 Meter und hat seine größten Qualitäten im Torabschluss. Die Rede ist von Abel Hernandez. Vor zwei Jahren verpflichtete Hull den mittlerweile 25-Jährigen für die stolze Ablösesumme von zwölf Millionen Euro aus Palermo. Nach einer durchwachsenen Debütsaison akklimatisierte sich der Nationalspieler, der bei der Celeste im Schatten von Luis Suarez und Edinson Cavani steht, in Hull und hatte mit 20 Treffern großen Anteil an der Rückkehr ins Oberhaus.
Im Mittelfeld bestimmen mit den ehemaligen Tottenham-Akteuren Tom Huddlestone und Jake Livermore fast schon zwei "alte Haudegen" das Spiel des FA Cup-Finalisten von 2014 - dabei ist noch keiner der Beiden über 30 Jahre alt. Der 29-jährige Huddlestone kann auf insgesamt 211 Premier League-Einsätze zurückblicken, Livermore kommt mit seinen 26 Jahren immerhin schon auf 105 Partien.
Fest steht: Rund zwei Wochen vor dem Liga-Auftakt liegt noch ein riesiger Haufen Arbeit vor den Tigers, wollen sie die fünfte Premier League-Spielzeit der Vereinsgeschichte nicht als ein heilloses Durcheinander in Erinnerung behalten. Zum aktuellen Zeitpunkt sieht allerdings Vieles danach aus, als wäre der erneute Gang in Liga zwei unvermeidlich.
Der Spielplan der Premier League