Finale! Effektives Chelsea schlägt Tottenham

Von SPOX
Harry Kane erzielte in der 18. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich für Tottenham
© getty

Der FC Chelsea steht seit 2000 zum siebten Mal im Finale des FA Cups. Die Blues setzten sich im London-Derby gegen die Tottenham Hotspur nach einer wilden Partie mit 4:2 (2:1) durch.

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Vor 70.000 Zuschauern in Wembley erzielte Willian per direktem Freistoß bereits in der 5. Minute die 1:0-Führung für Chelsea. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Harry Kane (18.) war es erneut Willian, der Chelsea per Strafstoß zum 2:1 in Führung brachte. Zwar kamen die Spurs durch Dele Alli (52.) erneut ins Spiel, doch Eden Hazard (75.) und Nemanja Matic (80.) sorgten spät für den 4:2-Endstand.

Die Blues präsentierten sich extrem effektiv. Während Tottenham das Spiel dominierte, machte Chelsea aus fünf Torschüssen vier Tore. Im zweiten Halbfinale des FA Cups treffen am Sonntag Arsenal und Manchester City aufeinander (16 Uhr im LIVETICKER).

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Chelsea-Coach Conte schickt nicht seine Top-Elf in Rennen: Hazard und Costa sitzen zunächst draußen, Batshuayi darf überraschend von Beginn ran.

Die Spurs hingegen mit dem ersten Anzug. Rechts hinten bekommt Trippier den Vorzug vor Walker. Vorne sollen wie gewohnt Alli, Eriksen und Kane für Gefahr sorgen.

Das Spiel zum Nachlesen im LIVETICKER

Aufstellung Chelsea: Courtois - Azpilicueta, Luiz, Ake - Moses, Kante, Matic, Alonso - Willian, Batshuayi, Pedro

Aufstellung Tottenham: Lloris - Dier, Alderweireld, Vertonghen - Trippier, Wanyama, Dembele, Son - Eriksen, Alli - Kane

5., 1:0, Willian: Willian versucht's direkt und zirkelt das Leder um die Mauer herum ins Torwarteck. Lloris sieht den Ball spät, macht einen Schritt in die Mitte und kommt dann nicht mehr an den Freistoß.

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18., 1:1, Kane: Schon schlagen die Spurs zurück - und wie! Eriksen flankt von rechts, Kane hält knapp über der Grasnarbe den Kopf hin und verlängert überragend. Im langen Eck schlägt die Kugel ein.

43., 2:1, Willian (FE): Son geht im Sechzehner völlig übermotiviert in die Grätsche. Moses nimmt das Geschenk dankend an, klarer Elfmeter. Batshuayi will schießen, darf aber nicht. Willian schnappt sich das Leder und vollendet ganz cool. 2:1, mehr oder weniger aus dem Nichts.

44.: Lloris stürmt an die Strafraumkante und begräbt die Kugel unter sich. Allerdings rutscht er mit dem Ball aus dem Sechzehner. Schiri Atkinson übersieht das Handspiel.

52., 2:2, Alli: Wieder ist Eriksen der Vorlagengeber, der den Ball absolut perfekt in den Lauf von Alli flankt. Der Youngster läuft Luiz davon und spritzt im Sechzehner in die Hereingabe. Von beiden Beteiligten stark gemacht.

75., 3:2, Hazard: Nach dem Eckball kommt Hazard aus dem Rückraum zum Abschluss und vollendet rechts unten ins Eck.

80., 4:2, Matic: Hazard legt das Leder vor dem Sechzehner zurück auf Matic, der aus 20 Metern Maß nimmt und die Kugel unter die Latte zimmert!

Fazit: Fußball kann so ungerecht sein. Die Spurs machten über 90 Minuten das Spiel und erspielten sich die deutlich besseren Chancen. Doch Chelsea kam vier Mal vor das Tor und traf vier Mal (fünf Torschüsse, vier Tore).

Der Star des Spiels: Eden Hazard. Eigentlich machten die Spurs über weite Strecken das bessere Spiel und qualifizierten sich mit etlichen Kandidaten für diese Kategorie. Doch Tottenham steht letztlich mit leeren Händen da. Hazard kam spät und stellte das Spiel mit einem Tor und einem Assist auf den Kopf - der Inbegriff für die Effektivität der Blues.

Der Flop des Spiels: Michy Batshuayi. Bekam überraschend den Vorzug vor Costa und hing an vorderster Front komplett in der Luft. Schaffte es zu keiner Zeit, die hohen Bälle aus der Chelsea-Hälfte zu verwerten und sah gegen die Spurs-Verteidiger kein Land. Gewann nicht mal 30 Prozent seiner Zweikämpfe und hatte lediglich 25 Ballaktionen. Nach 60 Minuten war sein Arbeitstag beendet. Wurde zwar oft alleine gelassen, konnte sich allerdings nicht empfehlen.

Der Schiedsrichter: Martin Atkinson. Hatte mit der hektischen Partie etwas zu kämpfen. Vor allem nach der Pause wurde das Spiel etwas ruppig, Atkinson griff lange Zeit nicht konsequent ein. Lag beim Elfmeterpfiff gegen Son (43.) jedoch richtig, übersah allerdings das Handspiel von Lloris außerhalb des Strafraums. Dennoch eine ordentliche Partie.

Das fiel auf:

  • Trotz der frühen Führung agierte Chelsea vor allem in der ersten halben Stunde extrem passiv und ließ sich von den Spurs den Spielstil aufdrücken. Durch das hohe und aggressive Anlaufen von Tottenham musste Chelsea ungewöhnlich oft die Kugel nach vorne prügeln. Die Passquote der Blues fiel aufgrund der unkontrollierten Bälle zwischenzeitlich somit auf unter 70 Prozent.
  • Blues-Stürmer Batshuayi, der in dieser Saison bislang lediglich gut 500 Minuten für Chelsea auf dem Platz stand, wusste mit diesem Bällen nicht wirklich was anzufangen. Dier, Alderweireld und Vertonghen nahmen den 23-Jährigen nahezu komplett aus dem Spiel, sodass der Befreiungsschlag der Blues unmittelbar wieder bei den Spurs landete. Wenn sich der Belgier mal durchsetzte, rückten die restlichen Blues nicht entschlossen genug nach.
  • Auch wenn Tottenham in der ersten Reihe nicht mit hohem Tempo attackierte und den Gegner spielen ließ, dachten die Blues nicht mal daran, das Spiel in Ruhe aufzubauen. Sie versuchten stets mit langem Hafer, möglichst schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Aus dem Spiel heraus ging wenig. Bezeichnend, dass Chelsea drei Tore nach einem ruhenden Ball erzielte.
  • Nach 60 Minuten hatte Conte genug gesehen und brachte seine Topstars Costa und Hazard. Wirklich viel änderte sich das auf den ersten Blick allerdings nichts. Auch Costa tat sich schwer, Hazard konnte nicht glänzen - dennoch entschied er mit seiner Kaltschnäuzigkeit die Partie.

FC Chelsea - Tottenham Hotspur: Die Daten zum Spiel

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