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Ramadan Sobhi - Auf Bällen stehen und FB-Seiten zum Absturz bringen

20 Jahre / Außenbahn / Stoke City / 15 Spiele / 0 Tore / 2 Assists

Es war im Juli 2015, sein Verein Al Ahly führte mit 2:0 gegen den Erzrivalen Zamalek, wo er einst als Knirps nach einem Probetraining heimgeschickt worden war, und es lief schon die Nachspielzeit, als er es das erste Mal in einem Profispiel machte.

"Ich verspreche, das nie wieder zu machen", sagte er danach zwar, machte es aber einige Wochen später trotzdem wieder. Dann wechselte der Ägypter nach England und auch dort wird er es irgendwann machen, da ist sich sein Berater sicher: "Ich weiß nicht wann, aber ich glaube, dass es passieren wird."

Wenn es passiert, dann rollt der Ball auf Ramadan Sobhi zu. Sobhi stellt sich für ein paar Wimpernschläge einfach drauf, ehe er den Ball locker weiterspielt. Dieser Trick ist zu seinem Markenzeichen geworden. An sich zwar wirkungslos, dafür aber umso provokanter. Gegenspieler von Sobhi wurden für ihre wütenden Reaktionen darauf schon ausgeschlossen.

Sobhi polarisiert - auf dem Rasen und auch abseits. Nach drei Jahren, zwei Meistertiteln und einem afrikanischen Champions-League-Titel mit Al Ahly wechselte er im vergangenen Sommer für knapp fünf Millionen Euro zu Stoke City. Erst 19, aber schon Nationalspieler war Sobhi damals und brachte zum Einstand kurzerhand Stokes Facebook-Seite zum Absturz.

"Wir waren vom Interesse an ihm überwältigt", sagte Stokes Pressechef Fraser Nicholson: "Wir wurden überflutet von Tweets und irgendwann mussten wir sogar unsere Facebook-Seite für Ägypten blockieren, weil sie völlig überlastet war." In seinem Heimatland ist Sobhi ein Star, Stoke hat seinetwegen extra eine arabische Twitter-Seite eingerichtet. Sobhi selbst und seinen Wortmeldungen folgen auf Twitter über 350.000 Menschen, während ihm seine Gegenspieler auf dem Platz selten folgen können.

Blitzartig spurtet Sobhi stets den linken Flügel auf und ab. Er kenne nur wenige Spieler, die so "wendig und listig" seien wie Sobhi, sagt sein Trainer Mark Hughes. Teamkollege Marko Arnautovic findet ihn schlicht "beeindruckend". Noch nicht wirklich beeindruckend ist dagegen Sobhis Effizienz. Zwei Assists brachte er in 15 Spielen zustande, aber das kann ja noch werden. "Er ist ein junges Kind und muss noch viel lernen", sagt Arnautovic fast väterlich: "Er ist wie ein kleiner Bruder für mich."