Dem FC Chelsea droht aufgrund mehrfacher illegaler Transfers von ausländischen Minderjährigen eine Transfersperre. Die FIFA untersucht aktuell Verpflichtungen der Blues von U18-Spielern aus dem Ausland und hat einem Bericht des Guardian zufolge bereits in 25 Fällen den erhärteten Verdacht, dass Chelsea gegen die international geltenden Transfer-Regularien verstoßen hat.
In Artikel 19 des "FIFA-Reglements bezüglich Status und Transfer von Spielern" ist festgehalten, dass ein Spieler grundsätzlich nur dann international transferiert werden darf, wenn er mindestens 18 Jahre alt ist. Zwar gibt es drei Ausnahmefälle, doch die FIFA hat offenbar den konkreten Verdacht, dass diese Ausnahmen bei den Blues in mindestens 25 Fällen nicht zutreffen.
FIFA-Artikel 19: Barca, Real und Atletico bereits bestraft
Diese Fälle wurden nun einer Disziplinarkommission des Weltverbandes vorgelegt, die über das Strafmaß für den Klub von der Stamford Bridge entscheidet. Dieses Maß ist in erheblichem Maße davon abhängig, in wievielen Fällen der Verein systematisch gegen den 19. FIFA-Artikel verstoßen hat.
2014 war der FC Barcelona für die Verpflichtung von zehn minderjährigen Spielern, die von 2009 bis 2013 bei den Katalanen aktiv waren, mit einem Transferverbot für zwei Wechselperioden belegt worden. Zwei Jahre später erwischte es die Stadtrivalen Atletico und Real Madrid. Während die Sperre für Real bereits nach einer Transferperiode aufgehoben wurde, musste Atletico bis zum Januar 2018 auf Neuverpflichtungen verzichten.
Ein Sprecher des FC Chelsea dementierte am Donnerstag etwaige Verstöße gegen die FIFA-Statuten und teilte mit: "Der FC Chelsea hat sich bei der Rekrutierung neuer Spieler immer an die FIFA-Regularien und -Statuten gehalten."