Am vergangenen Wochenende war das offenbar von Meister FC Liverpool und Rekordchampion Manchester United forcierte Projekt "Big Picture (Das große Ganze)" zum Umbau der bestehenden Strukturen in der reichsten Liga der Welt und ihres Unterbaus an die Öffentlichkeit gelangt.
Kernpunkt des Papiers ist eine Verkleinerung von derzeit 20 auf 18 Klubs. Außerdem sollen der Ligapokal und der Supercups abgeschafft und die Erstliga-Play-offs mit dem Oberhaus verzahnt werden. Darüber hinaus sind in den Plänen eine Corona-Soforthilfe für die in der EFL zusammengeschlossenen Ligen zwei bis vier von umgerechnet über 275 Millionen Euro sowie eine künftige Beteiligung der EFL-Vereine an den TV-Einnahmen der Eliteklasse von 25 Prozent vorgesehen.
Strategisch zielt das Konzept auf eine Stärkung des Premier-League-Establishments um die "Big Six" mit Liverpool, ManU, Manchester City sowie die Londoner Vereine FC Arsenal, FC Chelsea und Tottenham Hotspur. Wo bislang jeder der 20 Klubs bislang eine Stimme besitzt und wegweisenden Entscheidungen mindestens 14 Vereine zustimmen müssen, sollen die Stimmen der neun dienstältesten Teams prinzipiell mehr Gewicht bekommen und bei Abstimmungen über grundsätzliche Fragen sogar schon sechs Stimmen aus diesem "Ältestenrat" genügen.
Aus Johnsons Sicht soll die betonte Solidarität mit den EFL-Teams alleine als Feigenblatt dienen und die tatsächlichen Absichten der Initiatoren verschleiern. "Für die Unterstützung der EFL haben wir schon Zusicherungen sowohl von der Premier League als auch der EFL selbst, dass sie die EFL-Vereine nicht durch Corona kaputtgehen lassen wollen, und wir wissen, dass sie auch schon im existierenden System über die notwendigen Mittel dazu verfügen", ließ Johnson ausrichten: "Wir appellieren an die Premier League und die EFL, ihre Arbeit konstruktiv zum Nutzen für die ganze Fußball-Familie fortzusetzen."