"Es war nicht schwer, ihn zu trainieren", betonte Wenger, der Özil 2013 für fast 50 Millionen Euro von Real Madrid nach London gelotst hatte und mittlerweile Direktor für globale Fußballförderung beim Weltverband FIFA ist. "Er hatte als kreativer Spieler spezielle Qualitäten und musste Spaß am Spiel haben." Özil sei ein "Künstler, und diese Jungs sind ein bisschen sensibler. Sie brauchen Unterstützung und eine Umgebung, die die sie antreibt."
Özil sitzt bei Arsenal derzeit nur auf der Tribüne, Trainer Mikel Arteta hatte ihn in der Hinrunde nicht einmal für die Premier League gemeldet, nachdem es im Sommer nicht zur Trennung gekommen war. Seitdem liefern sich beide Seiten Wortgefechte über die Medien. Während Arteta einzig und allein sportliche Gründe für Özils Ausbootung anführt, betonte der Weltmeister von 2014, seinen Vertrag erfüllen und sich bei den Gunners durchsetzen zu wollen.
Kritik gab es immer wieder an Özils fehlendem Einsatz in der Defensive. "Es gibt zwei Arten, einen Klub zu betrachten. Entweder machen alle das Gleiche, mit der gleichen Intensität und der gleichen Defensivarbeit", erklärte Wenger. "Oder man findet einen Kompromiss und hat einen kreativeren Spieler im Team, der defensiv weniger macht. Dann muss man ein Team um ihn herum aufstellen, das diese Defizite kompensiert."
Wenger hatte Arsenal 1996 übernommen und aus dem Hauptstadtklub eine europäische Macht geformt. Nach dem Ende der Saison 2017/18 trennte sich der Klub schließlich von seinem Erfolgstrainer.