Demnach werden City Verstöße in jeder Saison von 2009 bis 2018 vorgeworfen. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte City wegen Missachtung des Financial Fairplay in den Jahren von 2012 bis 2016 zwischenzeitlich vom Europapokal ausgeschlossen, das Urteil hatte jedoch keinen Bestand.
Die Daily Mail schreibt, dass ManCity aufgrund der neuen Vorwurfe ein Punktabzug oder sogar ein Liga-Ausschluss drohe.
City reagierte "überrascht" auf die Veröffentlichungen und verwies in einem knappen Statement auf der Klub-Webseite darauf, dass man der Liga umfangreiches Material zur Überprüfung zur Verfügung gestellt habe. "Der Klub begrüßt die Überprüfung dieser Angelegenheit durch eine unabhängige Kommission, die unparteiisch die umfangreichen unwiderlegbaren Beweise prüfen soll", hieß es in der Stellungnahme weiter: "Wir hoffen, dass diese Angelegenheit ein für alle Mal geklärt wird."
Konkret wird dem Verein von Teammanager Pep Guardiola zur Last gelegt, er habe gegen die Regel verstoßen, "genaue Informationen bereitzustellen, die ein wahres und faires Bild der Finanzlage des Klubs vermitteln". Diese Informationen betreffen die Einnahmen, einschließlich der Sponsoring-Erträge und Betriebskosten. Auch habe City sich geweigert, im Dezember 2018 bei einer Untersuchung der Finanzlage mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.
Schwere Vorwürfe gegen Manchester City
Weitere mutmaßliche Verstöße beziehen sich auf die Angaben zur Managervergütung in den Spielzeiten 2009/10 bis 2012/13, der Amtszeit von Roberto Mancini, sowie zu Spielergehältern zwischen 2010/11 und 2015/16. Von 2013/14 bis 2017/18 soll City gegen UEFA-Regularien einschließlich des Financial Fairplay verstoßen haben, sowie von 2015/16 bis 2017/18 gegen die Regeln der Premier League zur Rentabilität und Nachhaltigkeit.
Der Stadtrivale von Manchester United befindet sich seit 2008 im Besitz der Abu Dhabi United Group und gewann unter den neuen Eignern sechsmal die Meisterschaft, zweimal den FA Cup und sechsmal den Ligapokal. Der Erfolg ist teuer erkauft: Seit der Übernahme beträgt das Minus bei Spielertransfers rund 1,5 Milliarden Euro.
Da das Team von Pep Guardiola in der Saison 2022/23 wieder um die Titel in der Premier League, im FA Cup und in der Champions League mitspielt, wird man Unruhe während des Spielbetriebs wohl vermeiden wollen. Fußball-Finanzexperten haben nämlich darauf hingewiesen, dass in diesem frühen Stadium eine Strafe nicht ausgeschlossen werden kann.