Der 33-Jährige könne zwar grundsätzlich "spielen, wo immer er spielen möchte", schrieb Hitzlsperger bei Twitter. Er sei aber "gespannt", wie die neue Marke Henderson aussehen werde. "Die alte ist tot." Er habe eine Zeit lang geglaubt, Hendersons Engagement für die Regenbogen-Gemeinschaft sei aufrichtig gewesen, "wie dumm von mir".
Henderson hat sich stets für LGBTQIA+-Rechte eingesetzt, trug Schnürsenkel und Kapitänsbinden in Regenbogenfarben. Doch in dem Land, in dem er künftig 800.000 Euro pro Woche verdienen soll, sind homosexuelle Handlungen strafbar und können mit dem Tod bestraft werden. Homosexuelle sind in Saudi-Arabien im Alltag häufig Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt.
Deshalb gab und gibt es auch Kritik von queeren Fanklubs. Die Liverpool-Anhänger von "Kop Outs" etwa schrieben bei Twitter, man sei "entsetzt und besorgt" über den Schritt. Henderson leiste dem von den Saudis betriebenen Sportswashing Vorschub. "Lion Pride", ein Fanklub der englischen Nationalmannschaft, warf Henderson indirekt Gier vor.
Der Mittelfeldspieler trifft bei Al-Ettifaq auf Reds-Legende Steven Gerrard, der dort Trainer ist. Sein Transfer bringt dem Klub von Teammanager Jürgen Klopp rund 14 Millionen Euro Ablöse ein. Der 33-Jährige war 2011 vom AFC Sunderland an die Anfield Road gewechselt und hatte vier Jahre später das Kapitänsamt von Gerrard übernommen. Er gewann mit Liverpool die Champions League und die Meisterschaft.