Im Parc des Princes läuft die 71. Spielminute, Paris Saint-Germain hechelt einem 0:1-Rückstand durch ein Eigentor von Mamadou Sakho (55.) hinterher. Das ganze Stadion erwartet vom ungeschlagenen Spitzenreiter der Ligue 1 eine Reaktion. Schließlich kommt alles anders: Zlatan Ibrahimovic stürmt auf Etienne-Torwart Stephane Ruffier zu und versucht mit einem Kung-Fu-Tritt, an den Ball zu kommen.
Der Schwede kommt den entscheidenden Tick zu spät und trifft Ruffier mit dem Fuß so schwer an der Brust, dass Schiedsrichter Laurent Duhamel nicht lange zögert und Ibra des Platzes verweist. PSG-Trainer Carlo Ancelotti sah die Szene anders: "Der Platzverweis von Zlatan war nicht logisch, eine gelbe Karte wäre logischer gewesen. Aber das war nicht das Hauptproblem. Wir haben im Mittelfeld nicht gut gearbeitet."
"Nicht das Ende der Welt"
Ganz unschuldig scheint Ibrahimovic am Spielverlauf nicht zu sein, denn nur zwei Minuten nach seinem Platzverweis kassierte Paris das 0:2 durch Pierre Aubameyang. "Vielleicht wird uns diese Niederlage guttun. Das ist nicht das Ende der Welt", sagte PSG-Coach Ancelotti.
Das Anschlusstor von Guillaume Hoarau kam in der 88. Minute zu spät, um in Unterzahl die erste Saisonniederlage abzuwenden. Ancelotti lobte nach Spielschluss vor allem die Leistung des Gegners: "St. Etienne hat gut gespielt, mit mehr Rhythmus, mit besserer Organisation. Sie haben verdient gewonnen."
Der FC Toulouse kann nach dem Patzer von Paris mit einem Sieg bei Girondins Bordeaux am Sonntagabend die Tabellenführung übernehmen. Olympique Marseille, die im Vergleich zu PSG zwei Spiele weniger haben und gegen AC Ajaccio antreten müssen, können zu den Hauptstädtern aufschließen.
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