Bei einem Treffen mit Vertretern des Wettsyndikats wurde heimlich eine Tonaufnahme angefertigt, auf der Kluivert über seine Schulden und seine Wetten spricht. In der Folge drohte der Wettanbieter mit der Veröffentlichung der Files, sollte Kluivert seine Schulden nicht begleichen. Besonders brisant: Der Anbieter ist in illegale Wetten und Spielmanipulationen verstrickt. Im Februar 2015 wurden fünf Mitglieder deshalb festgenommen.
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Im Zuge der Ermittlungen tauchte der Name Kluiverts in Unterlagen der Kriminellen auf, weshalb er als Zeuge vernommen wurde und nun an die Öffentlichkeit gelangte, dass er Opfer einer Erpressung wurde. Kluivert wird indes nicht verdächtigt, in illegale Handlungen verstrickt zu sein.
Denn als er die Wetten zu Twente-Spielen abschloss, obwohl er selbst Angestellter des Klubs war, war das noch nicht verboten. Heute ist es das sehr wohl. Ob Daniel van H., Kopf des Syndikats, jemals versucht hat, die niederländische Ikone zu Manipulationen zu bewegen, ist nicht bekannt.
Kluivert selbst äußerte sich bisher nicht selbst zu den Geschehnissen. Sein Anwalt, Gerard Spong, konstatierte jedoch, Kluivert sei lediglich ein Opfer. Seine Schulden soll er inzwischen beglichen haben.
Der 79-fache Nationalspieler war von 2011 bis 2013 Chefcoach der Reserve des FC Twente. Von 2012 bis 2014 war er Co-Trainer der niederländischen Nationalmannschaft. Auch während dieser Zeit soll er erpresst worden sein. Nachdem er ein Jahr das Nationalteam von Curacao trainierte, wurde er 2016 als Sportdirektor des französischen Meisters Paris St.-Germain vorgestellt.
Patrick Kluivert im Steckbrief