Die Sekunden rannen dahin, Champions-League-Finalist Paris St. Germain schien auch im dritten Saisonspiel in der Ligue 1 ohne Torerfolg zu bleiben. Dann stand einer goldrichtig, der zuletzt ziemlich verzichtbar war.
Rio-Weltmeister Julian Draxler, nur aufgrund von Sperren, Verletzungen und Corona-Ausfällen in die Anfangsformation des Starensembles gerückt, köpfte PSG in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 1:0-Erfolg gegen den FC Metz - und wurde von seinem Trainer mit Lob überschüttet.
"Julian muss nicht beweisen, dass er die Qualität hat, das ist sicher. Er hat diese Qualität", sagte Paris-Coach Thomas Tuchel sichtlich erleichtert und fügte an: "Wenn er mit dieser Einstellung spielt, kann er ein sehr wichtiger Akteur für uns sein."
Das Transferfenster ist zwar noch bis zum 5. Oktober geöffnet, und Tuchels Aussage lässt sicherlich Interpretationsspielraum. Doch seit Mittwoch spricht ein bisschen mehr dafür, dass der Ex-Schalker und -Wolfsburger noch eine Zukunft an der Seine hat, zumal "wir es uns im Moment nicht leisten können, irgendeinen Spieler auszuschließen", wie Tuchel betonte.
PSG: Liste der Abwesenden ist lang
Superstar Neymar saß den ersten Teil seiner Zwei-Spiele-Sperre ab, Kylian Mbappe wartet nach positivem Coronatest noch auf grünes Licht, Draxlers Nationalmannschaftskollege Thilo Kehrer ist angeschlagen - es ist nur ein kurzer Auszug der Abwesenden beim französischen Serienmeister.
Am Mittwoch wurde die Liste nochmal ein bisschen länger. Der Ex-Dortmunder Abdou Diallo sah Gelb-Rot (65.), der frühere Bayern-Profi Juan Bernat musste nach 86 Minuten offenbar schwerer am linken Knie verletzt runter.
"Am Ende der Kräfte", wie Tuchel betonte, und zu neunt gelang nach den 0:1-Niederlagen bei RC Lens und im Skandalspiel gegen den Erzrivalen Olympique Marseille letztlich doch noch der späte Erfolg. Entsprechend stolz war der frühere Mainz- und BVB-Trainer Tuchel: "Diese Mannschaft hat einmal mehr gezeigt, dass sie einen außergewöhnlichen Geist hat."