"Es ist für uns vorbei!" Nasser Al-Khelaifi kündigt PSG-Revolution an

Von Falko Blöding
Nasser El-Khelaifi
© getty

Klubchef Nasser Al-Khelaifi hat am Donnerstag den Abschied von Frankreichs Meister PSG aus dem Parc des Princes verkündet. Der Präsident teilte den Schritt nach der Sitzung des UEFA-Kongresses in Frankreichs Hauptstadt mit, nachdem der Versuch, das Stadion zu kaufen, gescheitert war.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Al-Khelaifi erklärte: "Es ist jetzt einfacher für uns, wir wissen, was wir wollen. Es ist für uns vorbei." Der wiedergewählte Vorsitzende der Klubvereinigung ECA sprach dabei von einer "erzwungenen" Entscheidung.

PSG werde fortan nicht mehr an Plänen zu einer Neugestaltung des Parc des Princes arbeiten, sondern den Neubau eines eigenen Stadions forcieren.

Der Parc des Princes gehört der Stadt Paris und ist aktuell indirekt an PSG verpachtet. Der Klub trägt hier seit 1974 seine Heimspiele aus und strebte seit geraumer Zeit einen Kauf der Arena an, die knapp 49.000 Zuschauer fasst.

PSG entwickelte in den vergangenen Jahren verschiedene Pläne zum Um- und Ausbau des Stadions, das zuletzt zwischen 2014 und 2016 aufwändig renoviert worden war. Dabei sollte das Fassungsvermögen unter anderem auf bis zu 80.000 Plätze angehoben werden. Dies verkündete Al-Khelaifi bei der Vorstellung Lionel Messis 2021. Seit acht Jahren laufen die Gespräche wegen eines möglichen Kaufs mittlerweile.

Aus diversen Gründen (zentrale Lage, Konstruktionseigenheiten) aber gestaltet sich ein weiterer Ausbau schwierig und die Verhandlungen zum Kauf waren nicht von Erfolg gekrönt. Daher nun der Rückzug des Vereins aus den Bemühungen.

Überraschend kommt Al-Khelaifis Ankündigung nicht, wenngleich sie ein Paukenschlag ist. Paris' Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte bereits Anfang 2023 ihren Standpunkt klargemacht und betont, der Prinzenpark bleibe im Besitz der Stadt.

Sie sagte Le Parisien: "Wir haben eine sehr klare Position. Der Parc des Princes steht nicht zum Verkauf, und er wird auch nicht verkauft. Dies ist eine feste und endgültige Position. Er ist ein außergewöhnliches Erbe für die Pariser."

Ein PSG-Sprecher sagte damals: "Es ist überraschend und enttäuschend zu hören, dass die Bürgermeisterin von Paris eine Position vertritt, die PSG, unsere Fans und die Gemeinden vom Parc des Princes wegdrängen wird, während gleichzeitig - und das ist bemerkenswert - die Steuerzahler mit zig Millionen Euro belastet werden, um die Struktur des Bauwerks zu erhalten, das nun 50 Jahre alt und renovierungsbedürftig ist."

Al-Khelaifi goss Mitte Januar dieses Jahres weiteres Öl ins Feuer, als er bei RMC Sport der Stadt indirekt Rassismus unterstellte: "Warum? Ist es, weil wir aus Katar sind? Weil wir Araber sind? Das ist nicht in Ordnung."

Ihm tue das "weh", schließlich wolle er nur, "dass wir, wenn wir spielen, eines der besten Stadien der Welt haben. Wir wollen investieren."

Artikel und Videos zum Thema