"Hertha? Ein Verdienst von Dardai!"

SID
Inzwischen ein Kampf um die Champions League: Hilberts Bayer gegen die Hertha
© getty

Roberto Hilberts Leidensgeschichte ist zu Ende. Nach langer Pause ist der Rechtsverteidiger von Bayer Leverkusen ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und wartet nun auf sein Comeback. In seiner SPOX-Kolumne schreibt Hilbert übert seine Pläne, Leverkusens Suche nach einer Alternative und über den Aufschwung des CL-Konkurrenten Hertha BSC.

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Hallo zusammen,

ich kann frohe Meldung machen, dass ich in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt bin. Die Hinrunde war wie verhext: Dem guten Anfang folgte die Knie-OP, dann kam ich zurück und erlitt wenig später den Muskelbündelriss. Schön war es nicht, das könnt ihr mir glauben. Mein größter Wunsch für das neue Jahr ist, verletzungsfrei zu bleiben. Ich habe viel gearbeitet, um wieder dabei zu sein.

Ein bisschen Wehmut kam im Trainingslager auf, als sich die Mannschaft in Orlando - meiner zweiten Heimat - auf die Rückrunde vorbereitet hatte. Ich hätte ja quasi nach jeder Einheit nach Hause gehen können, aber die Bedingungen waren in Leverkusen für mich einfach besser und daher hat es Sinn gemacht, in Leverkusen zu bleiben.

Roberto Hilbert bei Facebook

Ich werde immer mit der Frage konfrontiert, ob ich die Mediengerüchte verfolge, wonach der Klub nach einem Spieler für meine Position sucht. Natürlich nehme ich das wahr und ganz ehrlich: Es ist doch nachvollziehbar, dass der Verein, Überlegungen anstellt, wenn mit Tin Jedvaj und mir zwei Spieler auf einer Position länger ausgefallen sind. So ist Fußball, so ist das Geschäft. Ich verfalle deswegen nicht in Panik oder finde das nicht schlimm. Ich weiß, wie wichtig ich für das Team sein kann, wenn ich gesund bin. Ich weiß, dass ich helfen kann und das wird mir intern auch bestätigt.

Ich will jetzt natürlich so schnell wie möglich weiterhelfen, zumal wir wichtige Ziele haben. Zum Rückrundenauftakt hätten wir uns in Hoffenheim sicherlich mehr erhofft, zumal auch die Konkurrenz Punkte liegenlassen hat. Dennoch: Wir sind auf einem guten Weg, wir haben gut gearbeitet und wir haben einen guten Kader. Und wenn mit Charles Aranguiz und Lars Bender auch die letzten Langzeitverletzten zurückkommen, dann sind wir topbesetzt und ich bin mir sicher, dass wir die Saison erfolgreich gestalten werden.

Natürlich dürfen wir die Konkurrenz nicht aus den Augen verlieren und an dieser Stelle gibt es ein Extralob für die Hertha aus Berlin. Es ist schon ein wenig überraschend, wie konstant sie bisher auftreten und es bis zum heutigen Tag durchgezogen haben. Vielleicht sind sie individuell nicht auf jeder Position so top besetzt wie andere Spitzenteams, aber es steht jedes Mal eine top funktionierende Mannschaft auf dem Platz.

Das ist ein Verdienst von Pal Dardai. Ich kenne ihn nicht gut, dafür aber seinen Assistenten Rainer Widmayer und ich weiß, mit welcher Akribie er arbeitet. Er hat viel Fachkenntnis. Das bestätigen mir auch meine Freunde aus dem Hertha-Team, die allesamt sagen, wie gut dort gearbeitet wird. Das Ergebnis dieser Arbeit zeigt sich auf dem Platz. Aber natürlich wollen wir am Ende der Saison vor ihnen stehen und in die Champions League einziehen, das ist doch klar :-)

Wenn wir schon mal beim Lobverteilen sind: Auch Glückwünsch an meinen Ex-Klub VfB Stuttgart. In Köln zu gewinnen, ist nicht einfach. Wen sie diese Leistungen weiterhin so abrufen, werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben.

Bis zum nächsten Mal!

Euer Roberto

Roberto Hilbert im Steckbrief

Roberto Hilbert, geboren am 16. Oktober 1984 in Forchheim, spielte acht Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Nach seiner erfolgreichen Zeit beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth wechselte Hilbert 2006 zum VfB Stuttgart und wurde in seiner ersten Saison auf Anhieb Stammspieler und deutscher Meister. Nach drei Jahren in der Türkei, wo er für den Spitzenklub Besiktas spielte, kehrte er in die Bundesliga zurück. Weitere Informationen zu Roberto Hilbert gibt es auf seiner Facebook-Seite.