Die finanzielle Schieflage der italienischen Fußball-Klubs wird immer dramatischer. Wie aus einer Studie der Bilanzprüfungsgesellschaft Deloitte hervorgeht, ist die Verschuldung der 20 italienischen Serie-A-Vereine in der vergangenen Saison um 81 Millionen auf insgesamt 611 Millionen Euro gestiegen.
Die Verluste betrugen insgesamt 250 Millionen Euro. Mindestens zehn Vereine haben angeblich ernsthafte Schwierigkeiten, die für den Lizenzerhalt notwendigen Kriterien zu erfüllen.
Geldgeber müssen kräftig nachhhelfen
Besonders schwer belasten die Klubs die wachsenden Personalkosten, die in der vergangenen Saison um 3,6 Prozent stiegen und auf ein Rekordhoch von 1,73 Milliarden Euro geklettert sind.
Die Personalkosten wuchsen im vergangenen Jahr um 60 Millionen Euro und machen bereits 80 Prozent der Klubumsätze aus. 52 Prozent der Vereinseinnahmen stammen aus TV-Übertragungsgelder sowie von den Finanzspritzen ihrer Besitzer.
Schwergewichte der italienischen Wirtschaft wie AC-Milan-Boss Silvio Berlusconi und Inter-Mailand-Präsident Massimo Moratti müssen mit kräftigen Zuschüssen nachhelfen, um ihre Spitzenklubs finanziell über Wasser zu halten.
Schwierige Zeiten für italienischen Fußball
"Wenn die Vereinspräsidenten nicht in die Geldbörse greifen würden, hätte das gesamte Fußballsystem erhebliche Schwierigkeiten", sagte Riccardo Raffo, der Verfasser der Studie.
Dies soll sich jedoch mit den neuen Finanzregeln ändern, die die Europäische Fußball-Union ab der Saison 2013/14 einführen will. Demnach sollen die Klubs langfristig nur die Summen ausgeben können, die sie auch einnehmen. Den italienischen Vereinen stehen somit harte Zeiten bevor.Der AC Milan hat bereits begonnen, verstärkt die Personalkosten zu kürzen, um die Verschuldung einzudämmen. Juventus Turin wird im Sommer den Bau eines eigenen privaten Stadions vollenden, das der Verein direkt verwalten will, um damit seine Einnahmen zu erhöhen.
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