Bestätigt: Ranieri neuer Coach bei Inter Mailand

SID
Claudio Ranieri (r.) übernimmt bei Inter Mailand die Nachfolge von Gian Piero Gasperini
© Getty

Claudio Ranieri wird neuer Trainer des früheren Champions-League-Gewinners Inter Mailand und damit Nachfolger des am Mittwoch entlassenen Gian Piero Gasperini. Das bestätigte Inter am Donnerstag auf seiner Homepage

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Nach dem 1:3-Debakel am Vorabend bei Aufsteiger Novara wurde am Mittwochmorgen zunächst Trainer Gian Piero Gasperini gefeuert. Claudio Ranieri wird nun dessen Nachfolger.

Der Vertrag des 60-Jährigen läuft bis 2013. Am Donnerstag wird er bereits das Nachmittagstraining leiten. Die offizielle Vorstellung von Ranieri folgt am Freitag um 11 Uhr.

Schlussstrich Mittwochmittag

Inter-Boss Massimo Moratti hatte nach der Pleite gegen Novara Calcio die Geduld mit Coach Gian Piero Gasperini verloren, der als Nachfolger des Brasilianers Leonardo mit großen Hoffnungen erst im Sommer verpflichtet worden war. "Es ist offenkundig, dass der Trainer die Mannschaft nicht im Griff hat", hatte am Dienstag verkündet.

Er wolle eine Nacht drüber schlafen, verkündete Moratti. Mittwochmittag wurde der Schlussstrich gezogen, der Cheftrainer der Nerazzurri musste erwartungsgemäß gehen.

Nun soll Claudio Ranieri den Inter-Stars wieder Beine machen. Der Römer hatte in der Serie A bereits Juventus Turin und zuletzt den AS Rom trainiert, war dort aber im Februar nach einer Niederlagenserie entlassen worden.

Ein Garant für Titel wäre Ranieri allerdings nicht, lediglich mit dem AC Florenz (1996) und dem FC Valencia (1999) wurde er Pokalsieger. Zu einer Meisterschaft reichte es für ihn auf der Bank aber nie.

Gian Piero Gasperini wusste am Dienstagabend, was ihm blüht, als er nach der Pleite sagte: "Wenn das Problem der Coach ist, ist das Problem leicht lösbar. Wenn es aber andere Schwierigkeiten gibt, kann man sie nur mit Arbeit lösen." Für Alleinherrscher Moratti war der Trainer offenkundig das Problem.

Dritter Trainerwechsel in einem Jahr

Gasperinis Rauswurf bedeutete den dritten Trainerwechsel bei Inter in nur einem Jahr, nachdem sich der Klub bereits vom Spanier Rafael Benitez und von Leonardo getrennt hatte.

Die Fußstapfen des portugiesischen Star-Trainers Jose Mourinho, der Inter 2010 zum Triple von Champions-League-Triumph (im Endspiel gegen Bayern München), den Scudetto in der Serie A und Pokalsieg geführt hatte, erwiesen sich als zu groß.

Gazetten prügeln auf Inter ein

Die italienischen Gazetten zogen am Mittwoch über Inter her. "Einst gab es den Meister Inter, der Schwergewichte wie Bayern München und FC Barcelona bezwungen hat. Heute gibt es nur einen Meister der Blamagen, der von einer Mannschaft - Novara - besiegt wird, die in den letzten 55 Jahren nicht in der Serie A gespielt hatte.

Der Coach ist der größte Verantwortliche für die Krise, doch seine Fehler allein genügen nicht, um den einzigen Punkt zu rechtfertigen, den Inter in drei Meisterschaftsspielen gesammelt hat", schrieb die Gazzetta dello Sport.

Hinzu kommen auch noch die Niederlage im Supercup gegen den AC Mailand. Zum Liga-Auftakt hatte Inter 3:4 bei US Palermo verloren, anschließend waren die Nerazzurri nicht über ein 0:0 gegen den AS Rom hinausgekommen. Zudem setzte es in der Champions League gegen den krassen Außenseiter Trabzonspor im heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion eine peinliche 0:1-Pleite.

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