Aus Enttäuschung über die abermalige Gomez-Nullnummer legte Fiorentina-Coach Vincenzo Montella seinem verhinderten Torjäger (ein Treffer in zwölf Spielen) öffentlich sogar einen Rücktritt nahe.
"Ich erwarte mehr von ihm. Er erlebt eine psychologische Blockade, denn er ist nicht der Spieler, der in der Vergangenheit bewundert wurde. Als ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr auf dem Niveau spielen konnte, das meine Karriere gekennzeichnet hat, habe ich aufgegeben, auch wenn ich noch ein Jahr Vertrag vor mir hatte. Ich habe begriffen, dass mein Abenteuer mit dem Fußball zu Ende war", sagte Montella.
Vom eigenen Trainer derart respektlos bloßgestellt war Gomez am Montag natürlich auch Zielscheibe sämtlicher Sportzeitungen. "Gomez ist für Florenz zum Problemfall geworden", kommentierte der "Corriere della Sera", "Gomez ist nicht mehr Gomez, und das beginnt, ein ernsthaftes Problem zu werden", meinte La Repubblica.
"So geht es nicht"
Auch der "Corriere dello Sport" prügelte auf den 29-Jährigen ein: "Gomez ist nur das Phantom des Stürmers, der er einst war. Seine Krise hat ein absolut besorgniserregendes Niveau erreicht. Er rennt, kämpft, aber er macht fast alles falsch."
Kritisch zeigte sich auch Gazzetta dello Sport: "Gomez kämpft eine Stunde lang mit großem Elan, doch dann erlischt er. So geht es nicht. Fiorentina kann nur hoffen, dass die Durststrecke von Super Mario zu Ende ist."
Wenig Grund zur Freude hat auch Klose derzeit beim Blick in den italienischen Blätterwald.
"Klose erlebt den Niedergang eines Stars. Die Jahre vergehen nicht für jeden gleich", schrieb der "Corriere della Sera" über den glücklosen Joker-Einsatz des 25 Minuten vor Schluss eingewechselten WM-Rekordtorschützen und warf Klose eine vergebene Chance vor: "Vor zwei Jahren hätte Klose das Tor noch niedergerissen."
"Klose ist kaum gefährlich"
Auch der Corriere dello Sport monierte die ausgelassene Tormöglichkeit des früheren Münchners. "Klose ist kaum gefährlich und begeht vor dem Tor einen gravierenden Fehler, einen Fehler, den er sich nicht leisten kann."
Eine schlechte Note bekam Klose wegen der Szene, in der Romas Schlussmann Morgan De Santis einen Schuss des Pfälzers parieren konnte, auch von der "Gazzetta dello Sport": "Ein Spieler von Kloses Niveau muss den Ball ins Tor bekommen."
Lazio-Trainer Stefano Pioli wertete Kloses Fehlschuss ebenfalls als spielentscheidend: "Wir haben viel Pech gehabt. Wir hätten gewonnen, wenn De Sanctis Klose nicht aufgehalten hätte", sinnierte der Coach.
Mario Gomez im Steckbrief