Neapel bleibt an Rom-Klubs dran

Von Adrian Franke
Dank Dries Mertens kam Neapel zum Heimerfolg gegen Cesena
© getty

Während Juventus Turin seinem Sieg in der Champions-League ein Erfolg gegen Inter folgen lässt, kommt auch Lazio zu einem Auswärtserfolg. Die Roma zieht gegen Udinese nach und bleibt damit Zweiter. Florenz rehabilitiert sich gegen Parma für die Schmach in der Europa League. Gleiches gelang Neapel zu Hause gegen Cesena.

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Inter Mailand - Juventus Turin 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 Icardi (9.), 1:1 Marchisio (42./FE), 1:2 Morata (83.)

Am Ende war es schlicht zu wenig, was Inter im Giuseppe Meazza bot. Vor allem im zweiten Durchgang häuften sich Fehlpässe und viele kleine Fouls, sodass lange kaum ein vernünftiger Spielfluss zustande kam. Alvaro Morata vergab zwar schon in Halbzeit eins zwei Großchancen (45./46.), der Siegtreffer war dann aus Sicht der Hausherren aber fast symptomatisch - von Inter kam immer weniger und ein krasser Fehler half dem Spitzenreiter: Morata zog aus 17 Metern ab, der zentrale Schuss rutschte über den extrem unglücklich agierenden Samir Handanovic ins Netz (83.).

Dabei hatte die Partie aus Sicht der Mailänder verheißungsvoll begonnen. Inter legte gegen den Meister, bei dem Paul Pogba nur auf der Bank saß und Carlos Tevez, Andrea Pirlo, Gianluigi Buffon, Giorgio Chiellini, Arturo Vidal und Patrice Evra überhaupt nicht im Kader standen, los wie die Feuerwehr. Mauro Icardi, der zunächst noch an Marco Storari gescheitert war (2.), belohnte die Hausherren schnell: Marcelo Brozovic hielt aus 18 Metern einfach drauf, Icardi fälschte die Kugel unhaltbar ins Eck ab (9.).

Von Juve kam anfangs fast nichts. Es dauerte 20 Minuten, bis sich die Alte Dame konstant aus der eigenen Hälfte raus arbeiten konnte. Das Spiel wurde offener, die besseren Chancen hatte aber weiter Inter: Rodrigo Palacio brachte die Kugel aus kürzester Distanz nicht an Storari vorbei und Xherdan Shaqiri setzte einen Schlenzer aus 18 Metern ansatzlos an die Latte (39.). Doch die vergebenen Möglichkeiten sollten sich rächen. Nemanja Vidic erwischte Alessandro Matri im Strafraum, den Elfmeter verwandelte Claudio Marchisio sicher (42.). Nach der Pause wurde Juve dann immer stärker und die Schlussoffensive der Mailänder nach dem 1:2 kam zu spät.

Sampdoria Genua - Lazio Rom 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Gentiletti (53.)

Sowohl Lazio als auch Genua hatten vor dem Spiel nicht gerade einen Lauf und so gestaltete sich gerade die erste Halbzeit recht zäh im Stadio Luigi Ferraris. Viele Ungenauigkeiten verhinderten ein ansehnliches Spiel der beiden Angriffsreihen, sodass es eigentlich nur durch schnelle Konterattacken vor den Toren gefährlich wurde.

Um auch diese Konter zu ersticken, scheute keines der beiden Teams taktische Fouls zu ziehen. Dadurch kam es immer wieder zu Spielunterbrechungen, dasrunter litt der Spielfluss hin und wieder. Die einzig nennenswerten Chancen der ersten Spielhälfte hatten im Prinzip die Gastgeber: Erst wurde Luis Muriel nach einem Konter auf der rechten Seite in Szene gesetzt und verfehlte das Tor im spitzen Winkel nur um Haaresbreite, dann hatte Pedro Obiang am Elfmeterpunkt viel Platz, zog die Kugel jedoch unbedrängt über das Tor. Die beiden Sturm-Oldies Samuel Eto'o und Miroslav Klose fanden kaum statt.

Bezeichnend, dass sich der Tor-Knoten in der zweiten Hälfte erst dank eines Abwehrspielers löste. Nach einer Ecke von Ledesma entwischt Santiago Gentiletti seinem Bewacher und köpfte den Ball per Aufsetzer über Emiliano Viviano. Danach verflachte die Partie ein wenig, da Sampdoria die Bissigkeit und der Drang aus der ersten Halbzeit fehlte. Lazio blieb in der Folge spielbestimmend, versuchte aber wenig, um zwingend auf das vorentscheidende 2:0 zu gehen. Auch die wenigen guten Chancen konnten die Römer nicht nutzen. Erst setzte Antonio Candreva einen Dropkick knapp neben den linken Pfosten, dann brachte Anderson die Kugel nicht im Tor der Blucerchiati unter.

In der Folge dominierte Lazio weiter das Geschehen und ließ Genua kaum über die Mittellinie kommen. Die Römer haben nun 66 Punkte, während Sampdoria den Stadtrivalen im Nacken spürt.

AS Rom - Udinese Calcio 2:1 (1:1)

Tore: 0:1 Perica (19.), 1:1 Nainggolan (45.), 2:1 Torosidis (65.)

Wichtiger Dreier für die Roma, Tabellenplatz zwei ist gesichert. Trotzdem mussten die Hauptstädter trotz überlegener Leistung zittern: Zwei Mal traf die Roma in der Schlussphase Aluminium: Zuerst scheiterte Radja Nainggolan am Pfosten (81.), dann war es der Grieche Jose Holebas, der mit einer Rakete die Latte traf.

Glücklicherweise präsentierte sich die Mannschaft von Rudi Garcia zuvor in Hochform. Sie startete zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Angriff nach dem anderen und konnte schließlich in der 65. Minute endlich über den Führungstreffer jubeln. Nainggolan brachte den Ball in den Strafraum, Silvan Widmer verfehlte bei seinem Klärungsversuch den Ball und Romas Außenverteidiger Vasilis Torsidis schon den Ball ruhig an dem chancenlosen Orestis Karnezis vorbei über die Torlinie.

Anfangs lief es weniger gut: Rom war aus dem Nichts in Rückstand geraten: Verteidiger Kostas Manolas wollte an der Eckfahne Cyril Thereau anschießen, doch der Franzose brachte den Ball unter Kontrolle und lief alleine auf Keeper Morgan De Sanctis zu. Der frühere Nationaltorwart konnte den ersten Schuss aus spitzem Winkel zwar noch parieren, aber der Nachschuss von Stipe Perica fand schließlich trotzdem seinen Weg in die Maschen (19.).

Doch die Römer ließen sich vom Rückstand nicht beeindrucken und zogen weiterhin ihr Spiel durch. Es dauerte bis zur 45. Minute, ehe die Anstrengungen der Giallorossi belohnt wurden. Der überragende Francesco Totti chippte eine Heriengabe von Iturbe maßgenau auf Nainggolan, der den Ball nur noch zum zwischenzeitlichen Ausgleich einschieben musste.

AC Florenz - FC Parma 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Rodriguez (13.), 2:0 Gilardino (30.), 3:0 Salah (56.)

Die Ausgangslange vor der Partie war klar: Für Parma ging es um nichts mehr, standen sie doch schon seit geraumer Zeit als Absteiger fest. Florenz wollte indes zum Abschluss des 36. Spieltages seine Europa-League-Ambitionen weiter untermauern.

Nachdem die ersten fünf Minuten den Gästen aus Parma gehört hatten, rissen die Hausherren, bei denen Mario Gomez erneut nur auf der Bank saß, das Spiel an sich. Die Fiorentina erhöhte den Druck und ging durch Gonzalo Rodriguez, der einen Freistoß aus dem Halbfeld per Kopf verwandelte, in Führung (13.).

Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Zunächst parierte Parmas Schlussmann Antonio Mirante einige Male stark, doch dann erhöhte Altstar Alberto Gilardino nach einer Ecke auf 2:0 (30.).

Nach dem Seitenwechsel agierte Florenz abgezockt. Mohamed Salah traf mit einem Schuss aus 15 Metern zum 3:0 (55.). Darauf war das Spiel entschieden, Florenz nahm sich etwas zurück, was Parma einige Chancen auf den Ehrentreffer einbrachte. Raffaele Palladino scheiterte aber am weitgehend Beschäftigungslosen Neto (62.) - Es sollte die einzige große Chance des FC Parma in der zweiten Halbzeit bleiben. Florenz verteidigte geschickt und kam noch zu einigen Möglichkeiten, konnte aber bis zum Schlusspfiff keinen Treffer mehr erzielen.

Mit dem souveränen 3:0-Erfolg verschaffte sich das Team aus der Toskana zwei Spieltage vor dem Ende einen Vier-Punkte-Vorsprung auf Sampdoria Genua und hat somit gute Chancen auf die Teilnahme an der Europa League in der nächsten Saison.

SSC Neapel - AC Cesena 3:2 (2:2)

Tore: 0:1 Defrel (15.), 1:1 Mertens (19.), 2:1 Gabbiadini (20.), 2:2 Defrel (45.+2), 3:2 Mertens (57.)

Nach dem enttäuschenden Ausscheiden im Europa-League-Halbfinale gegen Außenseiter Dnipro Dnipropetrovsk, war Neapel in der Liga auf Schadensbegrenzung aus. Doch dies sollte nur zu Teilen gelingen, gegen den Absteiger aus Cesena tat man sich schwerer als erwartet. Alleine Dries Mertens war es letztendlich zu verdanken, dass Neapel zu einem Sieg kam, der sie wieder an Champions-League-Platz drei schnuppern lässt.

Neapel machte zwar von Anfang an Druck und spielte sich in der Hälfte des Gegners fest. Nach zehn Minuten konnte sich Cesena davon allerdings lösen und kam zum Führungstreffer, Gregoire Defrel traf trocken aus 18 Metern ins lange Eck (15.). Die Führung war jedoch nur von kurzer Dauer: Der agile Dries Mertens erzielte nur vier Minuten später den Ausgleich (19.) und legte eine Minute später den Führungstreffer auf, Manolo Gabbiadini, der überraschend für Gonzalo Higuain in der Startelf stand, musste nur noch den Fuß hinhalten (20.). Napoli wähnte sich mit der Führung im Rücken bereits in der Halbzeit, als Cesena nochmal zurückkam: Defrel konnte eine Hereingabe von Volta aus elf Metern einschieben und erwischte Neapel kalt (45.+2).

Die zweite Hälfte begann wieder mit einem stürmenden Neapel. Der heute überragende Dries Mertens schaffte es immer wieder, mit seinen Sprints und Dribblings die linke Seite aufzureißen. So auch beim neuerlichen Führungstreffer: Nach einem etwas glücklichen Doppelpass mit Marek Hamsik im Strafraum, erzielte der Belgier seinen zweiten Treffer (57.). Cesena sträubte sich nochmal kurz gegen die Niederlage, zu mehr als ein paar Halbchancen sollte es aber nicht reichen. Neapel übernahm wieder die Kontrolle und brachte die Führung gegen müde werdende Gegner über die Linie.

Mit dem Sieg bleibt Neapel der Lazio aus Rom auf den Spuren. Zwei Spieltage vor Schluss trennen die beiden Vereine drei Punkte in dem Kampf um den letzten Champions-League-Platz.

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