"Keiner ist gekommen"

Von SPOX
Marcelo Bielsa, hier als OM-Coach, erklärt seinen Blitz-Rücktritt bei Lazio
© getty

Am Mittwoch erst wurde Marcelo Bielsa bei Lazio Rom als neuer Trainer vorgestellt, nur zwei Tage darauf schmiss er überraschenderweise schon wieder hin. Der Ex-Klub von Miroslav Klose will nun Klage gegen den Argentinier einreichen, dieser wehrt sich laut Marca mit der Veröffentlichung einer brisanten E-Mail.

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Lazio will den Argentinier wegen Vertragsbruch auf Schadenersatz von 50 Millionen Euro verklagen. Dies berichtete der Corriere dello Sport.

Bielsa habe mit seinem Verhalten dem Ruf des Klubs Schaden zugefügt. "Jetzt begreife ich, warum man Bielsa 'El Loco' ("Der Verrückte") nennt", kommentierte Lazios Sportdirektor Igli Tare. Bielsa, der eigentlich am Samstag hätte vorgestellt werden sollen, hatte am Freitag einen Rückzieher gemacht, nachdem er vom Klub keine klare Garantien für den Erwerb seines Wunschkandidaten, des brasilianischen Stürmers Pato, erhalten hatte. Weitere sechs neue Spieler hatte der 60-Jährige vom Klub gefordert.

El Loco und seine E-Mail

In seiner Gegendarstelung schreibt El Loco: "Wir treffen diese Entscheidung, weil trotz vier Wochen Arbeit keine der Maßnahmen, die uns von Klubpräsident Claudio Lotito versprochen wurden, umgesetzt wurden."

Offenbar sollen Bielsa zum Trainingsstart neue Spieler versprochen worden sein. "Keiner ist gekommen. Dennoch veröffentlichte der Klub einen Vertrag, von dem er genau wusste, dass er ohne die Neuzugänge keine Gültigkeit besaß", so der 60-Jährige weiter.

Dem ehemaligen Coach von Olympique Marseille sei es "wichtig klarzustellen", dass er "keine Angebote von anderen Klubs vorliegen" hat. "Wir werden in Kürze die Kündigungsdokumente zusenden", schrieb Bielsa.

Das Traineramt bei den Römern wurde wieder an Bielsas Vorgänger, Simone Inzaghi, übergeben. Dieser hatte das Team im April nach der Entlassung von Stefano Pioli übernommen und soll nun wieder antreten. "Inzaghi ist keine Ersatzlösung, wir wollen mit ihm eine erfolgreiche Mannschaft für die nächste Saison aufbauen", berichtete Lazios Präsident Claudio Lotito.

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