update Der englische Meister vermeldete am Donnerstagvormittag auf seiner offiziellen Homepage: "Reds akzeptieren das Angebot über 80 Millionen Pfund." (Später änderte man dies geringfügig in: "Rekord-Gebot für Ronaldo akzeptiert.")
Nach Wechselkurs vom 11. Juni wären das umgerechnet 93,21 Millionen Euro - und damit Transferweltrekord. Die bisherige Bestmarke hatte Zinedine Zidane gehalten, der 2001 für 73,5 Millionen Euro von Juventus Turin zu Real Madrid gewechselt war.
Real Madrids Vereinshomepage zog am Mittag nach: "Real Madrid bestätigt hiermit, dass man Manchester United ein Angebot unterbreitet hat, um sich die Dienste von Cristiano Ronaldo zu sichern. Der Klub hofft in den nächsten Tagen mit dem Spieler Einigung zu erzielen."
Abschluss bis 30. Juni
Laut der Meldung des Champions-League-Finalisten habe Ronaldo zuvor erneut den Wunsch geäußert, den Verein zu verlassen.
Nach einer Unterredung mit den Beratern Ronaldos habe man sich bei ManUtd entschlossen, Real Madrid mit dem Spieler verhandeln zu lassen.
Der Deal soll bis spätestens 30. Juni über die Bühne gehen.
Platini: "Eine ernsthafte Bedrohung für das Fair-Play"
Bereits in der letzten Woche hatte Reals neuer Präsident Florentino Perez einen spektakulären Transfer unter Dach und Fach gebracht, indem er den ehemaligen Weltfußballer Kaka für kolportierte 65 Millionen Euro vom AC Mailand in die spanische Hauptstadt lotste.
UEFA-Präsident Michel Platini zeigte sich derweil über die derzeit trotz der Finanzkrise ausufernden Transfersummen nicht gerade begeistert.
"Jeden Tag passieren neue, exzessive Transfers. Und diese Transfers sind eine ernsthafte Bedrohung für das Fair-Play und das Konzept der Chancengleichheit in den europäischen Klubwettbewerben", sagte der Franzose der Nachrichtenagentur "AFP".
"Ich würde denen nicht mal ein Virus verkaufen"
Rückblick: Die Saga zwischen Real und Ronaldo hatte bereits vor zwölf Monaten einen Anfang gefunden, als ManUtd im Juni 2008 beim Weltverband FIFA offiziell Beschwerde über Real Madrid und dessen ständige Abwerbungsversuche einlegte.
Ronaldo hatte zuvor bereits mehrfach beteuert, zu Real wechseln zu wollen. Es wäre der größte Wunsch seiner kranken Mutter, beteuerte er damals. Der Portugiese blieb letztendlich aber doch in Manchester.
Im Dezember 2008 meinte ManUtd-Coach Sir Alex Ferguson noch hasserfüllt: "Ich würde denen nicht einmal ein Virus verkaufen." Nun hat er seinen Schützling doch ziehen lassen.
9,5 Millionen Euro pro Jahr - Tendenz steigend
Damit wird Ronaldos Auftritt beim 0:2 im Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona sein letzter im Trikot der Red Devils gewesen sein. Beim Endspiel in Rom war der 24-Jährige blass geblieben und hatte anschließend die Taktik von Ferguson kritisiert und damit wohl schon seinen Abgang eingeleitet.
Laut spanischen Medienberichten soll Ronaldo in Madrid einen Sechs-Jahres-Vertrag unterschreiben. Angeblich wird der 24-Jährige dafür mit 9,5 Millionen Euro jährlich entlohnt. Das Gehalt soll sich laut einigen Berichten pro Jahr um 25 Prozent erhöhen.
Welche Rückennummer Ronaldo erhalten soll, ist noch nicht raus. Der Portugiese hatte sich aber bereits vor einiger Zeit den Markennamen "CR9" sichern lassen - ein Indiz dafür, dass er die Nummer 9 vom allenfalls noch geduldeten Javier Saviola bekommen könnte.
Mit ManUtd alles erreicht
Ronaldo war 2003 für 17,5 Millionen Euro von Sporting Lissabon nach Manchester gewechselt. Mit United gewann Ronaldo nahezu alles: Meisterschaft (2007-2009), FA-Cup (2004), Ligapokal (2006, 2009), Champions League (2008) und die Klub-Weltmeisterschaft (2008).
Zudem wurde Ronaldo 2008 mit dem Ballon d'Or und als Weltfußballer ausgezeichnet. In der Spielzeit 2007/08 hatte er für United in allen Wettbewerben sagenhafte 42 Tore erzielt.
"Ribery gehört dem FC Bayern"
Damit soll bei Real aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein - hat Perez laut Medienberichten doch insgesamt 300 Millionen Euro Transfervolumen und damit immer noch rund 140 Millionen auf der hohen Kante.
Auch Franck Ribery vom FC Bayern München steht weiter auf der Agenda der Königlichen, auch wenn Perez am Mittwoch beteuerte: "Ribery gehört dem FC Bayern, und die Bayern wollen ihn nicht verkaufen. Wir müssen die Haltung der Münchner respektieren."
Villa soll kommen - neun Profis gehen
Weiteres Ziel ist der spanische Nationalstürmer David Villa, der derzeit noch beim finanziell angeschlagenen FC Valencia unter Vertrag steht. Angeblich sollen die Madrilenen mit dem 27-Jährigen bereits über Vertragsmodalitäten übereingekommen sein.
Als Ablöse stehen 35 Millionen Euro plus Alvaro Negredo als Dreingabe im Raum. Negredo entstammt der Jugend von Real Madrid und erzielte in der vergangenen Saison 25 Tore für UD Almeria. Real besitzt ein Rückkaufrecht für den 23-Jährigen und könnte ihn so mit Villa verrechnen.
Im Gegenzug sollen neun Profis Real Madrid verlassen. Ganz oben auf der Abschlussliste stehen angeblich die Holländer Ruud van Nistelrooy, Royston Drenthe, Klaas Jan Huntelaar, Wesley Sneijder, Arjen Robben und Rafael van der Vaart.
Die ManUtd-Meldung im englischen Wortlaut:
"Manchester United have received a world-record, unconditional offer of 80 million pounds for Cristiano Ronaldo from Real Madrid. At Cristiano's request - who has again expressed his desire to leave - and after discussion with the player's representatives, United have agreed to give Real Madrid permission to talk to the player. Matters are expected to be concluded by 30 June. The club will not comment until further notice."
Die Real-Meldung im englischen Wortlaut:
"Real Madrid confirms that it has made an offer to Manchester United to acquire the services of Cristiano Ronaldo. The Club hopes to reach a deal with the player in the forthcoming days."
Cristiano Ronaldo im Steckbrief