Neuer Streit um TV-Gelder in Spanien

SID
In der Primera Division geht der Streit um die Fernseh-Millionen von vorne los
© Getty

Im spanischen Fußball geht der Streit um die Fernseh-Millionen für die Weltmeister-Liga in die nächste Runde.

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Präsident Miguel Guillen vom Erstliga-Aufsteiger Betis Sevilla fordert nach dem erst ab 2015 geltenden Kompromiss angesichts der Dominanz von Champions-League-Sieger und Meister FC Barcelona sowie Rekordchampion Real Madrid dringend einen neuen Schlüssel für die Verteilung der jährlichen TV-Einahmen von 600 Millionen Euro. Ziel des Vorstoßes ist eine Beschneidung der Einkünfte der beiden Großverdiener.

"In den letzten Jahren hatten nur Barcelona und Real eine realistische Chance, die Meisterschaft zu gewinnen. Die Kluft zwischen diesen beiden Klubs auf der einen und dem Rest der Liga auf der anderen Seite wird immer größer. Das bringt nicht nur die anderen Klubs in Schwierigkeiten, sondern fügt der ganzen Liga großen Schaden zu. Denn langfristig wird die Liga als Ganzes uninteressant, und damit werden die TV-Einnahmen sinken", sagte Guillen in einem Interview.

Real und Barca erhalten knapp die Hälfte der Einnahmen

Von den 600 Millionen Euro TV-Einahmen der spanischen Liga in der Saison 2009/10 flossen 158 Millionen an Barca und 136 Millionen an Real - insgesamt 49 Prozent. Zum Vergleich: Madrids Lokalrivale FC Getafe erhielt sechs Millionen Euro aus dem Topf. Finanzexperten erwarten, dass die 2010 geschlossene Abmachung von Barcelona und Real mit elf Konkurrenten ab dem Jahr 2015 die Vormachtstellung der beiden "Giganten" nur noch weiter zementieren dürfte.

Guillen strebt zur Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit und nicht zuletzt auch zur Sanierung der zumeist stark verschuldeten Vereine in Spaniens Eliteklasse eine gleichmäßigere Verteilung der Fernsehgelder nach Vorbild der englischen Premier League an. Guillen bezieht sich dabei auf eine Studie der Universität Barcelona: Demnach habe Englands Liga-Krösus Manchester United 2009/10 64,5 Millionen Euro und damit lediglich 5,8 Prozent der Gesamtsumme für die TV-Rechte erhalten, während kleinere Klubs wie die Wolverhampton Wanderers (43,8 Millionen) oder Wigan Athletic (42,8) jeweils einen rund vierprozentigen Anteil vom TV-Kuchen bekommen hätten.

Guillen: "Nicht gut für den spanischen Fußball"

"Wir denken, dass sich die Situation verändern muss. Die Liga besteht aus mehr als nur den beiden Spielen zwischen Barcelona und Real. Wenn die Liga für die Menschen auf der ganzen Welt uninteressant wird, ist das auf lange Sicht auch nicht gut für den spanischen Fußball", sagte Guillen.

Sein tief in den roten Zahlen stehender Verein erhielt in der abgelaufenen Zweitliga-Saison gerade einmal 2,8 Millionen Euro aus den TV-Verträgen. Durch den Aufstieg rechnet Betis mit einer Einnahmensteigerung auf rund das Zehnfache.

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