von SPOX-Redakteur Sebastian Schuch
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Für Barca geht es darum, die Saison noch zu einem erfolgreichen Ende zu wenden. Nach dem Aus in der Champions League heißt es: Alles oder Nichts. Das klingt vielleicht etwas extrem, aber genauso ist es. Nach einem Viertelfinal-Aus in der Königsklasse ist die Copa für einen Klub wie Barcelona einfach nicht genug.
Es muss also ein Sieg her, sonst drohen, sollte Real das Nachholspiel gewinnen, neun Punkte Rückstand. Das kann selbst ein FC Barcelona in der verbleibenden Zeit nicht mehr aufholen. Das müssen sie meiner Meinung nach aber auch nicht. Ich glaube, dass Barca den Clasico gewinnt - aller schlechten Vorzeichen zum Trotz.
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Für mich sind es gerade die Widrigkeiten, die den Ausschlag für Barca geben werden. Gegen Juve war zwar das Bemühen erkennbar, der unbedingte Glaube an ein zweites Wunder aber nicht. Spätestens zur Halbzeit haben sich Messi und Co. mit dem Aus abgefunden und vielleicht schon die ersten Gedanken an Madrid zugelassen. Denn: Warum ein nahezu hoffnungsloses Unterfangen vorantreiben, wenn die Chancen am Wochenende besser stehen?
Dass dabei mit Neymar gerade gegen die Paarung Nacho-Ramos ein immens wichtiger Spieler fehlt, wiegt natürlich schwer - vor allem ohne adäquaten Ersatz im Kader. Aber auch so haben die Katalanen genug Spieler, die der Real-Abwehr Knoten in die Beine spielen können.
Zustimmen muss ich Jan und Jonas auch darin, dass die Duelle im Mittelfeld entscheidend sein werden. Die Form schlägt zwar klar in Richtung Madrid aus, aber für mich kommt Iniesta zu kurz. Schon im Hinspiel hat er dem Spiel in 30 Minuten seinen Stempel aufgedrückt. Warum also nicht diesmal über 90? Iniesta gegen Casemiro kann DAS Schlüsselduell werden.
Kroos und Ramos: Standards von königlicher Qualität
Beim Spielverlauf kann ich meinen Vorrednern ebenfalls nur Recht geben. Mehr Tore, bitte. Das vorhandene Spielermaterial auf beiden Seiten ist ja quasi prädestiniert für ein torreiches Spiel. Dabei setze ich auch auf das fehlende Geplänkel im Vorfeld. Mit Ausnahme von Ramos und Pique wurden quasi keine Giftpfeile verschossen. Die angestaute Anspannung kann sich wegen mir gerne auf dem Rasen im Bernabeu entladen.
Nur eines wünsche ich mir wie im vergangenen Dezember: ein Drama bis zum Schlusspfiff.