Sehr gut ist nicht gut genug

Von SPOX
Der FC Barcelona steht vor einer schwierigen Aufgabe
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Mittelfeld

Personal: Sergio Busquets, Ivan Rakitic, Andres Iniesta, Rafinha, Denis Suarez, Andre Gomes, Sergio Samper

Offene Positionen: rechter Achter

Kandidaten: Marco Verratti, Ander Herrera, Jean Michael Seri, Paulinho, Renato Sanches

Situation: Im Dreier-Mittelfeld ist Sergio Busquets als alleiniger Sechser vor der Abwehr nicht wegzudenken, als Lenker, Ballverteiler, Ruhepol. Zwar versprühte der mittlerweile 28-Jährige zuletzt nicht mehr die ganz große Magie, die ihn zum Prototypen des perfekten Spielers auf der Sechserposition machte. Dennoch gehört er dort zu den Besten der Welt und ist deshalb auch weiterhin der zentrale Baustein des Barca-Mittelfelds. Mögliche Backups finden sich im Kader.

Auf der Acht stellt sich das Bild etwas anders da. Andres Iniesta ist immer noch genial. Allerdings fällt ihm mehr und mehr die Rolle zu, die Xavi in der Endphase seiner Barca-Zeit hatte: Er ist der X-Faktor in den entscheidenden Spielen, aber eben nicht mehr in über 50 Pflichtspielen pro Saison. Iniesta braucht seine Ruhephasen und hat immer wieder mit kleinen Blessuren zu kämpfen. In den 1b-Spielen können ihn Andre Gomes, Rafinha oder Denis Suarez adäquat ersetzen, sollte er jedoch in der wichtigen Saisonphase ausfallen, wird es eng.

Rechts daneben ist Ivan Rakitic ein Achter auf sehr gutem Niveau. Zuletzt kochte jedoch die Frage hoch: Ist sehr gut noch gut genug? Oder will Barca eher sensationell gut?

Die Tendenz im Verein geht offenbar dahin, Rakitic für ein gutes Geld abzugeben und sich auf allerhöchstem Niveau noch einmal zu verstärken. Aber wenn das mal so einfach wäre...

Der absolute Wunschspieler und wohl auch die erhoffte Verbesserung der Qualität ist Paris Saint-Germains Marco Verratti, auch beim FC Bayern lange Zeit ganz oben auf der Liste.

Laut Barcas Ex-Sportdirektor Patrick Kluivert möchte Verratti auch unbedingt zu den Katalanen wechseln, allerdings verweigert sich PSG. Schließlich hat der Italiener erst im vergangenen Sommer bis 2021 verlängert. Sollte der Deal doch noch über die Bühne gehen, beliefe sich die Ablöse wohl auf an die 100 Millionen Euro - Geld, das auch der große FCB erst einmal generieren müsste, schließlich lebte man im vergangenen Sommer über den Verhältnissen.

Sollte der Verratti-Transfer nicht klappen, scoutet Barca offenbar Ander Herrera, Jean Michael Seri oder Paulinho. Auch der Name Renato Sanches fiel bereits in verschiedenen Medien. Bei all diesen Spielern darf allerdings die Klasse bezweifelt werden, ein Upgrade zu Rakitic darzustellen. Die Tendenz geht dahin, dass Barca nur tätig wird, sollte eben das gewährleistet sein.

Ein Verkauf von Gomes hätte wohl große Einnahmen bedeuten können, nach einer enttäuschenden Saison des Neuzugangs lehnte Barcelona aber mehrere Angebote für den Portugiesen ab.

Auch im eigenen Unterbau haben die Katalanen wieder einmal einige Rohdiamanten wie Carles Alena oder Wilfrid Kaptoum. Allerdings ist seit Jahren kaum eine Durchlässigkeit gegeben, sodass es für diese schwierig werden dürfte, sich oben festzuspielen. Auch der von einer Leihe zurückkehrende Sergi Samper wird keine Perspektive haben.