Was bedeutet Griezmanns Abschied für Atletico?
Neben Trainer Diego Simeone war Griezmann das Aushängeschild der jüngeren Vergangenheit Atleticos und neben seiner sportlichen Wichtigkeit sehr beliebt innerhalb der Mannschaft. Sein Abschied hinterlässt eine große Lücke, füllt die wegen des kostspieligen Stadionprojekts eher klamm gewordenen Kassen der Colchoneros aber auf.
Atletico muss zwar etwa 20 Prozent der festgeschriebenen Ablösesumme von 120 Millionen Euro an Griezmanns Ausbildungsklub Real Sociedad abgeben. Vor dem Hintergrund, dass der Linksfuß nach seiner Vertragsverlängerung im vergangenen Sommer sage und schreibe 23 Millionen Euro verdiente, bietet sich dem Klub aber durchaus die Chance, einen adäquaten Ersatz zu holen.
Auf der anderen Seite muss Atletico aufpassen, dass der Griezmann-Wechsel keinen Domino-Effekt auslöst. Seit mehreren Tagen kursieren Gerüchte um einen Abschied des jungen Mittelfeldstrategen Rodrigo. Da dessen Ausstiegsklausel "nur" bei 70 Millionen Euro liegt, sind einige prominente Klubs wie Manchester City oder Paris Saint-Germain an ihm interessiert. Ähnliches gilt für Saul, einem weiteren spanischen Nationalspieler, dem bereits im vergangenen Sommer reizvolle Angebote aus England vorlagen.
So oder so kommt ein arbeitsreicher Sommer auf die Atletico-Bosse zu. Wie die Marca schreibt, stehen mit Juanfran, Filipe Luis, Diego Costa und Nikola Kalinic vier weitere namhafte Spieler vor einem Abschied. Ob Trainer Simeone bereit ist, eine personelle Revolution zu managen, steht ebenfalls in den Sternen. Auch er zögerte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Vertragsverlängerungen und lehnte interessante Anfragen aus anderen Top-Ligen ab.