Die Zeiten von Junk-Food und Partys seien vorbei, erklärte Anthony Audebaud der L'Equipe. Er erstellte zusammen mit Dembele einen umfassenden Ernährungsplan für den Franzosen. "Es gibt kein Fast-Food und keine Erfrischungsgetränke mehr, sondern nur noch frische und gesunde Produkte", sagte Audebaud. Dembele habe früher gedacht, sein Talent allein genüge, "aber er wächst und lernt", meint Audebaud.
Dembele sei "ein sehr häuslicher und ruhiger Junge, zu Hause gibt es nie irgendwelche Partys. Ich habe ihm Essenspläne auferlegt, weil er mich darum gebeten hat, und jetzt ist alles aufgeschrieben. Er ist sehr professionell", lobte Audebaud den 22 Jahre alten Flügelstürmer.
Außerdem habe Dembele seine Schlafgewohnheiten angepasst. Es gingen schon Bilder durch die Medien, die Dembele neben der Mannschaft schlafend am Flughafen zeigten. Audebaud betonte jedoch, dass nicht nur Dembele einen schlechten Schlafrhythmus habe: "Alle Spieler der Generation Z gehen spät ins Bett. Sie sind keine Morgenmenschen. Zwölf oder ein Uhr morgens ist für sie früh, das ist nicht nur bei Ousmane so."
Dembele-Vertrauter: FC Barcelona trägt Mitschuld
Wie die L'Equipe berichtet, sei Dembeles Verletzungsanfälligkeit - aktuell fehlt er aufgrund einer erneuten Muskelverletzung bis voraussichtlich August - nicht nur auf dessen Lebensstil zurückzuführen. Auch der FC Barcelona trage eine Mitschuld.
Einer Untersuchung der Aspetar-Klinik in Doha zufolge, wo Dembele behandelt wurde, kollidieren Dembeles Trainingsübungen mit den Wettkampfanforderungen. So müsse Dembele in Trainingseinheiten nur rund 20 Prozent der Zeit in Höchsttempo absolvieren, in Spielen aber rund 90 Prozent.
Michel Torin, der mit Dembele bei Stade Rennes gearbeitet hatte, sagte der L'Equipe: "Ousmane ist nicht für seine Situation verantwortlich. Er ist das Opfer seines Talents. In Rennes hatten wir enormen Druck im Training und in den Spielen, aber wir haben ihn nicht verheizt. Wenn Sie sich die Fotos ansehen, war seine Knochenentwicklung nicht vollständig, er musste wachsen." In Barcelona habe Dembele zu viel gespielt, und selbst zu viel gewollt - auch wegen der hohen Ablösesumme von 125 Millionen Euro.