Nach insgesamt acht Jahren und 391 Pflichtspielen im Barcelona-Trikot hatte der Rechtsverteidiger den Klub ablösefrei verlassen und war zu Juventus Turin gewechselt. Ein Jahr später unterschrieb er er bei Paris Saint-Germain, bevor er im Sommer 2019 in seine Heimat zum FC Sao Paulo zurückkehrte.
Zuvor habe er allerdings ein Comeback bei den Katalanen angestrebt, verriet Alves bei RAC1. Mit seinem Wechsel nach Turin habe er beweisen wollen, dass er immer noch auf hohem Niveau spielen könne: "Ich wollte zu Barca zurückkehren und sie hätten mich auch gebraucht", erklärte er, "aber sie hatten nicht die Eier, zuzugeben, dass sie sich bei mir getäuscht hatten."
Insgesamt 23 Trophäen hatte Alves in seiner Zeit in Barcelona gewonnen, darunter sechsmal den spanischen Meistertitel und dreimal die Champions League. "Hätten sie mich so behandelt, wie ich es in meinen Augen verdient hatte, würde ich heute noch immer für Barca spielen. Ich liebe diesen Verein."
Stattdessen blieb es bei den 23 Titeln, 21 Toren und 101 Vorlagen für den Klub, der sich derzeit in einer sportlichen und wirtschaftlichen Krise befindet. "Barcas Stil hat sich verändert", befand Alves: "Der Klub hat ein Stück weit seine Identität verloren und muss sie jetzt wiederfinden." Grund dafür sei, dass Barca "nur ein auf Kommerz und Wirtschaft fokussierter Klub sein will, der Spieler kauft und verkauft. Aber so verliert man die eigene Identität."
Dani Alves zu Sergino Dest: "Pass den Ball zu Messi"
Alves' Rolle in Barcelona nimmt mittlerweile der junge Amerikaner Sergino Dest ein, der Außenverteidiger kam im Sommer von Ajax Amsterdam. Für seinen "Nachfolger" hatte Alves folgende Weisheit parat: "Wenn ich ihm einen Rat geben sollte, fällt der sehr einfach aus: Pass den Ball zu Messi."
Dest, der sich gegen einen Wechsel zu Bayern München entschieden hatte, hatte Alves im Oktober als Vorbild genannt, von dem er sich viele YouTube-Videos angeschaut habe. "Sergino Dest hat große Qualität und kann bei Barca erfolgreich sein", lobte Alves, "aber ich ziehe nicht gern Vergleiche zwischen Spielern. Das passierte mir damals mit Cafu, aber sie ergeben eigentlich keinen Sinn."
Alves' Vertrag bei Sao Paulo läuft noch bis 2022. Er hatte 2002 den Sprung vom EC Bahia nach Spanien gewagt und zunächst beim FC Sevilla unterschrieben, bevor es schließlich für eine Ablöse von 35,5 Millionen Euro zu Barca ging.