Von Arsenal zu Barca: Die Perspektive von Aubameyang
"Es ist mein Kindheitstraum, einmal für Real Madrid aufzulaufen. 2014, kurz bevor mein Großvater starb, habe ich ihm versprochen, einmal dort zu spielen", sagte Aubameyang der L'Equipe 2016.
Dass er nun ausgerechnet beim großen Rivalen der Königlichen gelandet ist, beweist einmal mehr, dass man solche Aussprüche nicht bierernst nehmen sollte und man, wie es immer wieder so schön heißt, im Fußball nie genau wissen kann, was die Zukunft bringt.
Es sollte aber nicht überraschen, wenn Aubameyang in Spanien noch ein paar Mal mit diesem Zitat konfrontiert würde. Er wird sich also etwas einfallen lassen müssen - am Ende werden Tore die besten Argumente sein, um Barcas Fans in dieser Hinsicht zu besänftigen.
Der Druck auf Aubameyang dürfte also auf Anhieb mächtig sein, viel Anlaufzeit wird er nicht bekommen. Benötigen wird er sie aber voraussichtlich, schließlich hat er seit Anfang Dezember nur 95 Spielminuten in den Beinen und fiel zuletzt wegen Herzproblemen nach einer Corona-Infektion aus.
Man sollte aber davon ausgehen, dass Aubameyang hoch motiviert ist, die viele schlechte Presse der vergangenen Wochen vergessen zu lassen und seine Kritiker eines Besseren zu belehren. Das belegen auch Berichte, wonach Arsenal den Stürmer lieber nach Saudi-Arabien verkauft hätte, nachdem von dort ein hoch dotiertes Angebot ins Haus flatterte. Für Aubameyang soll das kein Thema gewesen sein, er will sich weiterhin auf dem höchsten Niveau in Europa präsentieren.
Barcelona dürfte für den 32-Jährigen die finale Station von internationaler Bedeutung sein, um seine gelungene Karriere abzurunden. Bei Arsenal hat er bewiesen, dass er in der Lage ist, auch nicht top-besetzten Mannschaften weiterzuhelfen - 92 Tore und 21 Vorlagen in 163 Spielen für die Gunners in der wohl schwierigsten Phase des Klubs der vergangenen mehr als 20 Jahre sind dafür Beleg genug.
Doch auch Aubameyang wird wissen, dass häufig vor allem das Ende in Erinnerung bleibt. Auf ihn und seine Karriere bezogen steht er nach der enttäuschenden Schlussphase in London beim Kapitel Barcelona jetzt erst einmal in der Bringschuld.