Fast still und heimlich tauscht Trainer Jürgen Klopp beim FC Liverpool seine einst so gefürchtete Offensivreihe bestehend aus Roberto Firmino, Sadio Mane und Mohamed Salah aus und verjüngt seinen Angriff. Letztgenannter bestätigte zwar bereits seinen Verbleib bei den Reds für die kommende Saison und wird auch weiterhin auf dem rechten Flügel gesetzt sein, sollte es jedoch tatsächlich keine Einigung mehr über seinen 2023 auslaufenden Vertrag geben, rüstet sich der englische Vizemeister schon seit einiger Zeit für ein Leben danach.
Der 25-jährige Diogo Jota kam 2020 aus Wolverhampton und lief nach und nach Firmino den Rang ab. Im vergangenen Winter kam der ebenfalls 25 Jahre alte Luis Diaz aus Porto nach Liverpool und schlug sofort ein. Der Kolumbianer spielte auf dem linken Flügel groß auf und dürfte durchaus seinen Anteil am bevorstehenden Wechsel Sadio Manes zum FC Bayern haben.
In der Nacht auf Montag bestätigte Benfica dann, dass man sich mit Liverpool auf einen Transfer von Angreifer Darwin Nunez, übrigens 22 Jahre alt, geeinigt hat, der vorerst letzte Schritt des Umbruchs in der Offensive bei den Reds?
Bis zu 100 Millionen Euro nehmen die Verantwortlichen für Nunez in die Hand, 75 davon fließen als Sockelbetrag nach Lissabon, die restlichen 25 Millionen Euro können durch erreichte Boni dazukommen und den 1,87-Meter-Mann zum Rekordeinkauf Liverpools machen.
Nach Suarez-Ratschlag: Barca wollte Darwin Nunez nicht
Die Entwicklung und auch die Markwertexplosion von Nunez dürfte man währenddessen beim FC Barcelona mit Kopfschmerzen verfolgen, denn die Katalanen ließen einst die Chance liegen, ihn für einen Bruchteil der jetzigen Ablösesumme zu verpflichten.
Nunez wechselte 2019 aus seiner Heimat Uruguay zu UD Almeria in die zweite spanische Liga. Dort gelangen ihm in seiner Debütsaison 16 Tore in 30 Einsätzen, den Aufstieg verpasste man jedoch in den Play-offs. Folglich war Nunez für Almeria nicht mehr zu halten und wechselte im September 2020 für zunächst 24,5 Millionen Euro zu Benfica.
In den Monaten zuvor machte sein Landsmann Luis Suarez die Verantwortlichen bei Barca auf Nunez aufmerksam. "Als er bei Almeria war, habe ich mit Barca über ihn gesprochen. Ich habe ihnen gesagt: 'Habt diesen Spieler im Auge, er ist äußerst interessant!' Doch sie verwiesen nur darauf, dass er bei Almeria [in der zweiten Liga] spielt und zu jung sei", verriet Suarez 2021 dem Journalisten Gerard Romero. "Jetzt müssten sie wohl 90 Millionen Euro für ihn bezahlen, aber damals hätten sie ihn für rund 20 Millionen Euro haben können", ergänzte er damals.
Stattdessen schlug Benfica zu und freut sich bereits nach zwei Spielzeiten über ein sattes Plus in den Finanzen. 34 Tore in 41 Pflichtspielen, darunter sechs Treffer in der Champions League, machten viele große Klubs auf Nunez aufmerksam. Am Ende setzte sich Liverpool wohl gegen Klubs wie den FC Bayern, Manchester United und PSG durch.