Der 22 Jahre alte Vinícius war in der Vergangenheit immer wieder das Ziel von Beleidigungen, oftmals auch rassistischer Art. Im vergangenen September bezeichnete Pedro Bravo, Präsident der Vereinigung der spanischen Spielerberater, den Brasilianer sogar im Fernsehen als "Affen". Auch bei einem Clásico-Match gegen den FC Barcelona soll Vinícius angefeindet worden sein.
Allerdings gab es besonders im Vorfeld der aktuellen Partie zwischen den beiden Klubs einige weitere Kontroversen, die nun in der Geschmacklosigkeit gegenüber Vinícius gipfelten. So soll Real den Fans von Atlético nur ein minimales Kartenkontingent von ein paar hundert Karten für das Bernabéu zur Verfügung gestellt haben. Außerdem war es den Fans des Rivalen zunächst nicht gestattet, in Trikots von Atlético ins Stadion zu kommen, wenn sie einen Platz außerhalb des Gästeblocks gekauft hatten. Dies wurde von Real inzwischen jedoch wieder einkassiert.
Inzwischen äußerten sich sowohl die spanische Liga als auch Atlético zu dem Vorfall. "Wir verurteilen die Hasstaten gegen Vinicius Jr. aufs Schärfste. Intoleranz und Gewalt passen nicht in den Fußball", schrieb LaLiga und kündigte eine Untersuchung an. Atlético sprach von "abscheulichen und untragbaren" Handlungen. "Wir verurteilen jede Tat, die die Würde von Menschen oder Institutionen angreift, auf das Schärfste und ohne Schönfärberei", so der Klub weiter.
Die passende Antwort auf dem Platz kann Offensivspieler Vinícius am Donnerstagabend auf dem Rasen geben. Das Spiel beginnt um 21 Uhr.