Der ehemalige deutsche Nationalspieler und heutige TV-Experte Dietmar Hamann hat sich mit deutlichen Worten über Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid geäußert. Auch mit Vinícius Júnior ging er hart ins Gericht.
Bei Sky Sport Austria sagte Hamann nach der 1:3-Niederlage in der Königsklasse im heimischen Estadio Santiago Bernabéu gegen die AC Mailand: "Das hat mit Teamsport nichts zu tun. Jetzt hat man Mbappé geholt. Vielleicht denken jetzt einige, der verdient das meiste Geld, bringt aber nichts. Das heißt, da ist sehr viel böses Blut innerhalb der Mannschaft. So spielen sie auch."
Der Experte kündigt eine komplizierte Saison für die Madrilenen an: "Ich glaube, dass sie große Probleme bekommen in dieser Saison. Dass sie den Titel verteidigen, das kann ich mir schwer vorstellen."
Hamann kritisierte den Klub auf für sein Verhalten rund um die Vergabe des Ballon d'Or: "Sie sind ein Stück weit selbst schuld. Wenn eine Institution wie Real Madrid einen Wettbewerb oder eine Preisvergabe boykottiert, weil ihr Spieler nicht gewonnen hat, dann braucht man sich vielleicht nicht wundern, wenn der einen Anflug von Größenwahn bekommt oder hat. (...) Der denkt jetzt wahrscheinlich, dass er größer ist als der Verein."
Real Madrid verzichtete auf Reise zum Ballon d'Or
Weil City-Star Rodri letztlich bei der Wahl triumphierte und Vinicius leer ausging, war man bei den Königlichen offensichtlich sehr beleidigt. Real sagte die Reise nach Paris für seine gesamte Delegation ab, nachdem man vorab erfuhr, dass Rodri und nicht Vinicius gewinnen würde.
In LaLiga hechelt Real aktuell Erzrivale Barcelona hinterher, verlor den Clásico Ende Oktober zuhause mit 0:4. Und in der Champions League hat der Titelverteidiger zwei seiner vier bisherigen Spiele verloren und muss möglicherweise um den direkten Einzug in die K.o.-Phase bangen.
Real Madrid will sich offenbar schon im kommenden Sommer vorzeitig von Carlo Ancelotti trennen und den Italiener dann durch Bayer Leverkusens Cheftrainer Xabi Alonso ersetzen. Einem Bericht der Sport Bild zufolge hat Reals Präsident Florentino Perez diese Entscheidung bereits unumstößlich getroffen.