"Wir hatten sehr gute Gespräche mit Arsene Wenger. Er wollte eigentlich Lukas behalten, konnte ihm aber keine Stammplatz-Garantie geben. Deshalb haben wir uns auf einen Wechsel verständigt", sagte Nassim Touihri.
Die Ablösesumme für Podolski soll vier Millionen Euro betragen, sein Vertrag in Istanbul bis Juni 2018 laufen. Podolski war 2012 vom 1. FC Köln zum englischen FA-Cupsieger gewechselt. Zuletzt spielte er in den Planungen des französischen Teammanagers Wenger aber keine Rolle mehr.
In der Rückrunde der vergangenen Saison wurde er bereits an Inter Mailand ausgeliehen, doch auch in Italien setzte Podolski sich nicht durch. Sein Vertrag bei Arsenal, Klub der Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker, lief ursprünglich noch bis Juni 2016.
Mit dem Abgang kommt Podolski auch einem Wunsch von Bundestrainer Joachim Löw nach. Dieser hatte zuletzt den Druck auf den früheren Münchner erhöht und mit Blick auf die EURO 2016 in Frankreich regelmäßige Einsatzzeiten für Podolski gefordert.
Löw setzt Poldi unter Druck
"Ich habe zu Lukas gesagt, dass er mit Arsene Wenger sprechen soll. Er soll nicht alles auf sich zukommen lassen, sondern auf ihn zugehen, um in Erfahrung zu bringen, woran er ist. Ich will, dass er spielt, mindestens 30 bis 40 Spiele. Da können auch mal welche als Joker dabei sein. Er muss spielen. Denn zwei Jahre ohne richtige Spielpraxis wären keine gute Grundlage, um bei der EM 2016 dabei sein zu können", hatte Löw erklärt.
Diesen Ratschlag hat der 125-malige Nationalspieler (48 Tore) offenbar befolgt. Dabei hatte Podolski zuletzt noch auf eine Zukunft in London gehofft. Alles andere seien Gerüchte, mit denen er sich nicht beschäftige, denn das sei kraftraubend und unnötig, so Podolski.
Über einen Wechsel zum türkischen Rekordmeister war aber schon länger spekuliert worden. Durch regelmäßige Spielpraxis könnte sich Podolskis Situation auch in der Nationalmannschaft wieder verbessern. Zuletzt war er über die Reservistenrolle nicht hinaus gekommen.
Löw betonte allerdings immer wieder, dass Prinz Poldi "seit Jahren ein wichtiger Teil der Nationalmannschaft" sei, "weil er ein positiv denkender Mensch ist, der dem Team durch seine Art einfach gut tut". Dies will Podolski nun auch in Istanbul unter Beweis stellen und zudem mit guten Leistungen auch wieder auf dem Platz wichtig für die Mannschaft sein.
Lukas Podolski im Steckbrief