SPOX: Lukas Podolski, Sie haben mit dem Basketball-Team von Galatasaray ein paar Körbe geworfen, beim Halfcourt-Shooutout, aber auch beim Eins gegen Eins gegen Kapitän Sinan Güler eine richtig gute Figur abgebeben. Hätte es für die Basketball-Karriere auch gereicht?
Lukas Podolski: Ich bin ein riesengroßer Basketball-Fan und habe in meiner Freizeit immer schon Basketball gespielt. Das ist ein Sport, den man zu jeder Jahreszeit überall betreiben kann. Das gefällt mir daran. Dynamik, Action, viel Bewegung - der Basketball vereint vieles, was mich am Sport fasziniert und er beinhaltet auch ein paar Moves, die den Fußball ausmachen.
SPOX: Manch Basketball-Trainer stellt die These auf, dass das Basketball-Training komplexer und intensiver ist als das Fußball-Training. Was halten Sie davon?
Podolski: Jede Sportart ist anders, aber man könnte sich durchaus ein paar Dinge abschauen. Im Basketball wird etwas individueller gearbeitet als im Fußball. Im Training heißt es: Körbe, Körbe, Körbe - immer wieder. Auch im Kraftbereich wird im Basketball viel gemacht.
SPOX: Man hat Sie zuletzt immer wieder bei den Liga- und Europapokal-Spielen der Galatasaray-Basketballmannschaft gesehen. Offenbar haben Sie eine willkommene Freizeitbeschäftigung hier in Istanbul gefunden.
Podolski: Als es die Köln 99ers noch gab, habe ich Basketball-Spiele in der Halle verfolgt. Es ist natürlich immer eine Frage der Zeit, ob es klappt. Wir haben selbst viele Spiele, auch unter der Woche, so dass es manchmal schwierig wird. Aber wenn sich eine Lücke auftut, schaue ich mir die Spiele an. Ansonsten verfolge ich die NBA online regelmäßig.
SPOX: Haben Sie hier ihre NBA-Clique für gemeinsame Live-Nächte schon gefunden?
Podolski: Das ist hier schwieriger. Da haben wir in der Nationalmannschaft schon mehr NBA-Fans.
SPOX: Wer sind dort die Cracks?
Podolski: Philipp Lahm war großer NBA-Fan. Aus der aktuellen Mannschaft sind es Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Jerome Boateng. Wir hatten auch schon die Gelegenheit, in den Staaten das eine oder andere Spiel live in der Halle zu sehen, als wir mit der Nationalmannschaft dort waren.
SPOX: Für wen schlägt das Herz?
Podolski: Ich bin schon immer großer Fan von Dirk Nowitzki gewesen. Was er in den USA geleistet hat, ist einfach nur Weltklasse. Wenn es um mein Lieblingsteam geht, dann waren es schon immer die Chicago Bulls - seit der Zeit, als Michael Jordan, Scottie Pippen, Dennis Rodman, Toni Kukoc und Steve Kerr spielten. So habe ich meine Begeisterung für den Basketball entdeckt.
SPOX: Apropos Nowitzki: Sie haben ihn zu einem direkten Duell herausgefordert? Er ist ein treuer SPOX-User und wird das hier sicher lesen. Steht die Wette noch?
Podolski: Tja, ich als Basketball-Laie würde ihm schon gerne zeigen, dass ein Fußballer Basketball spielen kann. Also Dirk, wenn Du das hier liest: Ich warte auf Dich auf dem Parkett!
SPOX: Sie spielen nicht nur selbst, Sie unterstützen auch ihren Heimatklub, die Rheinstars Köln. Es gibt offenbar Pläne, die Rheinstars und Galatasaray zusammenzubringen. Wie sehen diese aus?
Podolski: Ich versuche, meine Möglichkeiten für die Rheinstars zu nutzen. Es läuft bisher vielversprechend. Das Team ist in der 2. Liga und wir haben viele Unterstützer. Ich habe tatsächlich den Wunsch, ein Freundschaftsspiel zwischen den Rheinstars und Galatasaray im Hinblick auf die neue Saison zu arrangieren. Ich bin Kölner, spiele hier bei Galatasaray. Das wäre eine tolle Story.
SPOX: Und Sie werfen dann auch ein paar Körbe?
Podolski: Schauen wir mal. Wir sind noch nicht in den finalen Planungen.
SPOX: Wo soll es mit den Rheinstars langfristig hingehen?
Podolski: Das Ziel ist natürlich die Bundesliga in den nächsten drei, vier Jahren. Dort verdient man die Brötchen, dort werden die Hallen voll, dort können sie Spieler anlocken. Wir sind gut im Plan, die Mannschaft macht ihre Sache gut. Wir werden sehen, was in den Playoffs möglich ist, wobei das Ziel sicher nicht der sofortige Aufstieg ist.
SPOX: Glauben Sie, dass Sie durch Ihre Unterstützung die Basketball-Aufmerksamkeit in Deutschland erhöhen können?
Podolski: Ich mache das, weil es von Herzen kommt und nicht, um Profit zu machen. Alles was ich mache - auch die Stiftung - muss aus Überzeugung geschehen. Ich versuche, durch meine Unterstützung zu helfen, dass Köln in der Bundesliga spielt. Hier in der Türkei ist der Basketball-Hype riesengroß. Die Hallen sind voll - ich war zuletzt bei einem Auswärtsspiel von Galatasaray - da war der komplette Gästeblock besetzt. Ich muss aber sagen, dass wir uns auch in Deutschland nicht über leere Hallen beklagen müssen. Da ist die Euphorie in den letzten Jahren auch gestiegen.
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