"Wenn die Bedrohung so nahe kommt, macht man sich natürlich Gedanken. Ändern kannst du jedoch nichts."
Nach der kurzfristigen Absage des Istanbul-Derbys zwischen Galatasaray und Stadtrivale Fenerbace am Sonntag wegen einer Terrorwarnung räumte Podolski jedoch ein, dass ihn das Thema privat sehr beschäftige. "Es ist doch klar, dass ich keine Lust darauf habe, ständig in Sorge zu sein. Ich bin nicht nur Fußball-Profi, sondern auch Familien-Vater", sagte der Nationalspieler: "So etwas lässt keinen Menschen kalt, wenn das in seinem Lebensumfeld passiert."
Es sei deshalb "fahrlässig", wenn er sich angesichts der Anschläge keine Gedanken machen würde, meinte Podolski, der sich besonders vom jüngsten Selbstmordattentat in einer beliebten Istanbuler Einkaufsstraße am Samstag geschockt zeigte.
"Anspannung war spürbar"
"Die Anspannung in der Stadt war spürbar", sagte Angreifer: "Wenn du an allen öffentlichen Plätzen oder am Flughafen ständig Polizei und Spürhunde siehst, weißt Du, wie ernst die Lage ist."
Am Sonntag habe die Mannschaft erst unmittelbar vor der Abreise in Richtung Stadion von der Absage erfahren. "Wir sind Fußballer durch und durch, daher kann von Erleichterung keine Rede sein", sagte Podolski: "Wenn es aber eine Bombendrohung gibt und die Sicherheit gefährdet ist, ist es jedoch keine Frage, dass abgesagt werden muss."
Länderspiel findet wohl statt
Derweil soll das Länderspiel zwischen der Türkei und Schweden in Antalya offenbar wie geplant stattfinden. Nach Angaben des schwedischen Verbandes steht die Teamleitung der Skandinavier in Kontakt mit den zuständigen Sicherheitsbehörden. Eine Absage der Partie am Donnerstag (19.45 Uhr) stehe derzeit nicht im Raum.
Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic will der Türkei mit der Partie nach den jüngsten verheerenden Terroranschlägen auch ein wenig Zuversicht zurückgeben. "Wir spielen Fußball und versuchen, auf diese Weise Freude zu verbreiten", sagte der 34-Jährige von Paris St. Germain der Zeitung Aftonbladet.
Lukas Podolski im Steckbrief