Mesut Özil: Der Wechsel von Arsenal zu Fenerbahce aus drei Perspektiven

Von Daniel Nutz
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© BEN STANSALL/AFP via Getty Images
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Mesut Özil: Die Perspektive von Fenerbahce

Während Arsenal als kleiner Gewinner aus der vorzeitigen Vertragsauflösung geht, scheint Fenerbahce mit der Verpflichtung des Weltemeisters von 2014 den Jackpot geknackt zu haben. Mit Özil bekommen die Istanbuler einen Top-Spieler für die Süper Lig - und das sogar ablösefrei und in gutem Fußballalter.

"Fenerbahce ist ein eitler Klub und liebt es, Spieler mit einem großen Namen zu holen", beschreibt Onur Özgen von Goal-Türkei den Wechsel aus Sicht des aufnehmenden Klubs. "Außerdem fordern die Fans immer begeisternden Fußball. Fasst man diese beiden Punkte zusammen, ist Özil ein Traum für den Verein. Sein Ruf ist groß und er verspricht große Unterhaltung."

Der Klub steht derzeit punktgleich mit dem Stadtrivalen Besiktas an der Tabellenspitze. Die letzte Meisterschaft datiert aus dem Jahr 2014. Sollte Özil, der bei seiner Ankunft in Istanbul betonte, körperlich topfit zu sein, sein Leistungspotenzial ausschöpfen können, könnte das lange Warten schon im Sommer ein Ende haben.

Özil wird in der Türkei von vielen verehrt

Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum die Kanarienvögel nicht lange zögerten, den ehemaligen deutschen Nationalspieler an den Bosporus zu lotsen. Özil ist längst auch zu einer großen Marke geworden, folglich ergibt die Verpflichtung auch aus Marketingsicht mehr als Sinn.

Spätestens seit dem fatalen Erdogan-Foto unmittelbar vor der missratenen WM 2018, das Özil in Deutschland sehr große Kritik einbrachte, wird der Spielmacher in der Türkei von vielen Menschen geradezu verehrt. Vorbei die Zeiten, als der langjährige deutsche Nationalspieler von den türkischen Fans ausgepfiffen wurde, weil er sich für die deutsche Nationalmannschaft entschieden hatte.

Der Hype um den Transfer in der Türkei ist riesig, allein davon dürfte Fenerbahce abseits des Platzes profitieren. Dazu kommt Özil als potenzieller Süper-Lig-Superstar zum Nulltarif, die Chancen auf die Meisterschaft erhöhen sich und die Verpflichtung birgt großes wirtschaftliches Potenzial - auf den ersten Blick gleicht die Sache aus Istanbuler Sicht einem No-Brainer.