Mesut Özil: Der Wechsel von Arsenal zu Fenerbahce aus drei Perspektiven

Von Daniel Nutz
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© BEN STANSALL/AFP via Getty Images
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Wechsel zu Fenerbahce: Die Perspektive von Mesut Özil

Am spannendsten scheint der Wechsel aus Sicht des Spielers selbst. Bringt er seine Karriere mit dem Schritt in die Türkei noch einmal in Schwung oder ist es schon der erste Wink in Richtung Karriereende?

Es scheint ihn jedenfalls wieder in den Füßen zu kitzeln, so viel scheint nach der vorzeitigen Vertragsauflösung bei Arsenal sicher. Bevor er sich für Fenerbahce entschieden hat, dürfte sich Özil vermutlich drei Fragen gestellt haben: Suche ich mir einen ambitionierten Champions-League-Klub und wage einen letzten Anlauf, doch noch den Henkelpott zu gewinnen? Folge ich dem großen Geld und schließe mich einem Verein in den USA oder Katar an? Oder höre ich auf mein Herz und gehe zu dem Klub, mit dem mich so viel verbindet?

Auch in der Türkei wird er ein ordentliches Gehalt einstreichen. 14 Millionen Euro soll er Medienberichten zufolge bis 2024 verdienen. Bei Arsenal war er mit rund 21 Millionen Euro Brutto-Jahresgehalt allerdings in ganz anderen Sphären unterwegs. Doch während Kritiker davon sprechen, dass er seiner Weltkarriere mit dem Wechsel in eine kleine europäische Liga sportlich den letzten Sargnagel verpasst, bietet seine Entscheidung durchaus Nährstoff für Fußballromantiker.

Mesut Özils Wechsel zu Fenerbahce ist bestätigt.
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Mesut Özils Wechsel zu Fenerbahce ist bestätigt.

Vorab-Kritik an Özil ist unangebracht

Özil, der Schalker Jung, bekannte jüngst, seit seiner Kindheit Fan von Fenerbahce zu sein, seit jeher hat er eine große Bindung zum Heimatland seiner Eltern. In Istanbul wird er deshalb sogar die Nummer 67 auf dem Rücken tragen. Diese Zahl steht für die Provinz Zonguldak, aus der Özils Eltern einst nach Deutschland auswanderten.

Auch wurde Özil nie müde zu betonen, dass einzig Fenerbahce in Frage kommt, sollte es ihn im Laufe seiner Karriere einmal in die Süper Lig verschlagen. Es ist sein Verein in der Türkei, mit dem er nun versuchen will, zum Ende seiner Laufbahn noch ein paar Titel zu gewinnen.

Offenbar verspürt er große Lust, endlich wieder kicken zu dürfen. Er wird Arsenal und dem Rest der Welt zeigen wollen, dass es ein Fehler war, ihn monatelang auf der Tribüne schmoren zu lassen. Was er noch im Tank hat, werden die nächsten Monate zeigen. Doch ihn vorab für eine Herzensentscheidung zu kritisieren, ist unangebracht.