Im Basler St. Jakob-Park sorgte ein Eigentor von Dani Alves in der 48. Minute für die Entscheidung des Spiels. Im neunten Match gegen Brasilien ging die Schweiz somit zum zweiten Mal als Sieger hervor. Zuletzt gelang dies der Nati 1989.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Nati-Coach Ottmar Hitzfeld muss vor allem in der Innenverteidigung improvisieren. Aufgrund der Verletzung von Djourou beginnen Senderos und Klose erstmals gemeinsam. Auf der Sechs startet Dzemaili neben Klubkollege Behrami, da Inler im nächsten Quali-Spiel gegen Island gesperrt ist. Ganz vorne bekommt Seferovic den Vorzug vor Gavranovic.
Luiz Felipe Scolari scheint sein Team für die WM schon gefunden zu haben. Im Gegensatz zum Confed-Cup-Finale gegen Spanien gibt's nur zwei Änderungen. Jefferson startet statt Julio Cesar zwischen den Pfosten, davor spielt Dante für David Luiz.
14.: Stocker wird von Shaqiri auf dem linken Flügel freigespielt. Der legt direkt weiter an den Fünfer auf Dzemaili. Dessen Schuss wird in höchster Not von Dante geblockt.
17.: Erste große Chance des Spiels! Fred legt geschickt auf Hulk durch, der alleine auf Benaglio stürmt. Doch der Keeper fährt den Fuß aus und pariert.
27.: Xhaka klopft auf gut 23 Metern einfach mal drauf. Eigentlich viel zu zentral, doch Jefferson kann den Ball nicht festhalten. Doch bevor die Kugel die Linie überquert, schnappt sich der Keeper den Ball.
31.: Schöner Konter der Schweiz über Shaqiri. Der zieht von rechts nach innen und legt quer durch den Strafraum auf Stocker. Dessen Schuss sowie der Nachschuss von Xhaka werden in höchster Not geblockt. Rodriguez prügelt den Ball letztlich über den Querbalken.
38.: Neymar hat am linken Flügel viel zu viel Platz zum Flanken. Am Fünfer gewinnt Paulinho das Kopfballduell gegen Senderos - Latte!
44.: Hulk am rechten Strafraumeck mit einem starken Pass in den Lauf von Oscar. Dieser nimmt den Ball schön mit der Brust mit, kommt dann allerdings zu weit nach rechts. Zu spitzer Winkel - knapp rechts über den Kasten.
48., 1:0, Dani Alves (ET): Shaqiri macht am rechten Flügel Dampf. Seferovic hinterläuft wunderbar und chippt den Ball von der Grundlinie in die Mitte. Am zweiten Pfosten steht Dani Alves und will per Kopf klären. Doch der Ball geht in den linken Knick. Kuriose Szene.
52.: Jefferson hat enorme Probleme mit einem Rückpass. Seferovic geht drauf. In höchster Not prügelt der Keeper den Ball raus.
Fazit: Die Schweizer siegen letztlich verdient gegen eine komplett lustlose Selecao.
Der Star des Spiels: Xherdan Shaqiri. Wenn's bei den Schweizern gefährlich wurde, ging es eigentlich ausschließlich über seine rechte Seite. Immer wieder tankte sich der Bayern-Spieler außen durch, um dann gefährlich nach innen zu ziehen. Sowohl Marcelo als auch der eingewechselte Maxwell bekamen den Bayern-Spieler nicht unter Kontrolle.
Der Flop des Spiels: Das Spiel durfte von den beiden Innenverteidigern als Casting für das nächste WM-Quali-Spiel gegen Island gesehen werden. Dieses Vorspielen hat einen eindeutigen Verlierer: Philippe Senderos. Wenn die Schweiz das Spiel von hinten in die Wege leitete, ging es fast ausschließlich über Nebenmann Klose. Senderos stand oft falsch und wirkte gegen die schnellen Angreifer der Brasilianer zu hüftsteif. Wurde zur Halbzeit ausgewechselt.
Länderspiel-Roundup zu den Testspielen: Gauchos auch ohne Messi zu stark für Italien
Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin: Hatte das Spiel zu jeder Zeit unter Kontrolle, obwohl es speziell im ersten Durchgang hin und wieder ruppig zur Sache ging. Lag jedoch bei fast allen Entscheidungen richtig. Brasilien nach dem Trikotzupfer von Dzemaili an Neymar keinen Elfmeter zu geben, war ebenfalls korrekt.
Das fiel auf:
- Die Innenverteidigung der Schweizer kämpfte vor allem im ersten Durchgang mit dem Pressing der Brasilianer. Kaum gelang den beiden zentralen Abwehrspielern ein gelungener Spielaufbau. Folgte doch der flache Pass ins Mittelfeld, gingen die beiden Sechser der Brasilianer (Luiz Gustavo, Paulinho) dem Ball gut entgegen und fingen ihn ab.
Zwischen der Leistung der Selecao beim Confed Cup und Testspiel gegen die Schweiz klaffen Welten. Die Brasilianer attackierten zwar erneut früh, allerdings längst nicht mehr so überfallartig wie noch bei der WM-Generalprobe. Auffallend, dass die Selecao sich aus dem Spiel heraus kaum Chancen erarbeitete. Dabei hatten die Angreifer gegen die Abwehr der Schweizer enorme Schnelligkeitsvorteile. Diese wurden aber überhaupt nicht genutzt.
Die Probleme der Schweizer im Sturmzentrum wurden gegen die starken Innenverteidiger der Brasilianer wieder einmal offensichtlich. Seferovic hing durch das flügellastige Spiel völlig in der Luft und fand nicht ins Spiel. Er wich in der zweiten Halbzeit oft auf den Flügel aus und bereitete so das 1:0 vor.
Während die Schweizer im ersten Durchgang abwartend spielten, dominierten die Schweizer nach dem Seitenwechsel das Spiel. Vor allem in den 15 Minuten nach der Pause schnürten sie den fünfmaligen Weltmeister in die eigene Hälfte und kamen immer wieder vereinzelt zu Torchancen. Drückende Überlegenheit sieht zwar anders aus, doch die Schweizer spielten gegen einen lustlosen Gegner mehr als schlau und siegten letztlich verdient.
Schweiz - Brasilien: Daten zum Spiel
