Alexander Merkel und Rodney Strasser haben vergangene Saison den Durchbruch beim AC Milan geschafft. Der nächste Youngster, dem das gelingt, könnte Mattia Valoti sein. Der 18-Jährige wechselte im Juli von Zweitligist Albinoleffe zu den Rossoneri - den Transfer fix gemacht hatten die Mailänder bereits im Januar.
Der 18-Jährige schaffte auf Anhieb den Sprung in den Profikader von Milan und bereits Ende Oktober verlängerte der Verein seinen Vertrag bis 2016 - ein klares Zeichen für das große Vertrauen, das Valoti bei den Milan-Verantwortlichen genießt.
Auch bei den prominenten Teamkollegen ist Valoti hoch angesehen. "Von den Jungen hat mich am meisten Mattia beeindruckt. Zuallererst ist er ein guter Junge und er hat große Qualitäten", sagte Milan-Leitwolf Gennaro Gattuso gegenüber "Milan Channel". "Ich glaube fest daran, dass er eine große Karriere machen kann. Er ist wohlerzogen, will immer dazulernen und hat menschliche Qualitäten, die mich überrascht haben."
In den Testspielen kam Valoti bereits regelmäßig zum Einsatz, in der Serie A saß er auch schon auf der Milan-Bank - jetzt fehlt nur noch das Debüt bei den Profis.
SPOX: Mattia Valoti, Sie sind von einem Provinzklub zum großen AC Milan gewechselt. Wie waren Ihre ersten Eindrücke?
Mattia Valoti: Beeindruckend, einfach nur beeindruckend. Besonders für mich, der ich ja von einem sehr kleinen Verein direkt nach Mailand gekommen bin. Jetzt bin ich in einem Topklub und Teil einer Mannschaft voller Champions - ein unbeschreibliches Gefühl.
SPOX: Wie verlief Ihre Eingewöhnungszeit? Sie hatten ja noch nie so viele Topspieler um sich herum.
Valoti: Sehr gut. Ich dachte zu Beginn, dass ich mich schwer tun würde, aber die Jungs waren alle sehr nett zu mir. Sie haben mir geholfen, angefangen bei den Erfahrenen wie Clarence Seedorf und Massimo Ambrosini. Sie haben mich gleich heimisch fühlen lassen, mir geht's hier richtig gut. Milanello ist das perfekte Umfeld. Für mich, der ich von einem kleinen Klub hierher kam, ist es einfach nur unbeschreiblich, in einem der größten Klubs der Welt arbeiten zu können.
SPOX: Wer hat Ihnen am meisten geholfen?
Valoti: Clarence Seedorf.
SPOX: Sie sind nicht der erste junge Spieler, der von Seedorfs Hilfestellungen schwärmt.
Valoti: Es stimmt, er hilft mir sehr. Clarence gibt mir Tipps, spricht oft mit mir und interessiert sich für mich - auch und vor allen Dingen, was die Angelegenheiten außerhalb des Fußballplatzes betrifft.
SPOX: Sie haben in einigen Testspielen auf der Zehn hinter den zwei Spitzen gespielt. Ist das Ihre Idealposition?
Valoti: Ja. In der Nationalmannschaft spiele ich mehr auf den Halbpositionen im Mittelfeld. Meine Lieblingsposition ist aber die Zehn hinter den Stürmern.
SPOX: Wie ist Ihr Verhältnis zu Coach Massimiliano Allegri? Er arbeitet bekanntlich sehr gerne und gut mit jungen Spielern - siehe Alex Merkel und Rodney Strasser in der vergangenen Saison.
Valoti: Mehr als positiv. Seit ich hier bin, hilft er mir sehr und steht mir zur Seite. Oft bleibt er nach dem Training zehn Minuten bei mir, um mir die richtigen Bewegungen auf dem Feld zu erklären. Bisher verlief alles sehr, sehr positiv.
SPOX: Ihr Vater Aladino war selbst Fußball-Profi. Wie hat er Ihren Transfer zu Milan aufgenommen?
Valoti: Er war sehr glücklich. Mein Vater ist keiner, der sich überschwänglich freut, aber er ist sehr froh über diese große Chance.
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SPOX: Ihr Vater war knapp 20 Jahre lang Profi und hat einige Serie-A-Spiele auf dem Buckel. Von der Spielweise ähneln sie sich aber nicht.
Valoti: Er war mehr ein Kämpfer, meine Stärken liegen hingegen mehr im technischen Bereich. Mein Vater war für die Quantität zuständig, ich für die Qualität. (lacht) Aber er hat mir sehr geholfen, vor allem was die Charakterbildung betrifft. Er hat mir Willen und Opferbereitschaft vorgelebt. Mein Vater war ein Spieler, der sehr hart an sich gearbeitet hat. Nach den Trainingseinheiten ist er oft noch länger geblieben - diese Einstellung hat er mir übertragen.
SPOX: Wie ist Ihr Transfer zu Milan zustande gekommen?
Valoti: Das ging alles sehr schnell. Ich wusste bereits vergangenen November vom Interesse Milans. Im Januar wurde der Transfer dann fix gemacht - es hat also alles nur zwei Monate gedauert.
SPOX: An welchem Spieler inspirieren Sie sich?
Valoti: An Javier Pastore. Es heißt, dass wir uns von den Bewegungen her ähneln.
SPOX: Sie sind ein Spielmacher, der viel unterwegs ist.
Valoti: Ja, ich stoße gerne in die freien Räume. Ich fühle mich hinter den Angreifern sehr wohl - besonders hinter Zlatan Ibrahimovic. Wenn ich mit ihm oder Antonio Cassano spiele und in den freien Raum gehe, bekomme ich den Ball oft perfekt serviert. Mit solchen Champions macht es Spaß, auf der Zehn zu spielen, denn sie spielen dir die Kugel perfekt in den Fuß.
SPOX: Wie kommen Sie mit Ibrahimovic zurecht? Man weiß ja nicht erst seit seiner Biografie, dass er ein spezieller Typ ist.
Valoti: Meiner Meinung nach wirkt es nur nach außen so, als ob er kein einfacher Charakter wäre. Auf dem Platz gibt er alles für die Mannschaft, deshalb kann er manchmal auch etwas unangenehm werden. Außerhalb des Feldes ist er aber sehr nett. Auch er spornt mich an und gibt mir Tipps - ich komme sehr gut mit ihm zurecht.
Mattia Valoti im Steckbrief