Auf diese Talente sollte man achten

Von Daniel Börlein
Hoffnungsvolle Talente: Amin Younes, Kevin Stöger, Sead Kolasinac und Koray Günter
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Kevin Stöger (18, VfB Stuttgart)

Dass der VfB Stuttgart das Geld nicht mit vollen Händen ausgeben kann, ist kein Geheimnis. Manager Fredi Bobic und Trainer Bruno Labbadia haben einen Kader sicher schon unter einfacheren Bedingungen zusammengestellt.

Die Spieler aus dem eigenen Nachwuchs werden gegen die schwäbische Sparsamkeit dagegen wohl eher wenig einzuwenden haben, schließlich wird dadurch die Chance auf Bundesliga-Einsätze erhöht. Statt eines teuren Neuzugangs wird künftig in Stuttgart also wieder mehr auf eigene Talente gesetzt.

Neben Raphael Holzhauser oder Antonio Rüdiger, die in der letzten Spielzeit schon zu Kurzeinsätzen kamen, zählt seit dieser Saison auch Kevin Stöger zum Profi-Kader. "Ich will bei den Profis nicht nur trainieren, ich will jede kleine Chance nutzen", kündigt der Österreicher an. Hört sich selbstbewusst an. Stöger ist allerdings kein Mann der großen Worte.

Der Mittelfeldmann gilt als ruhig und zurückhaltend - und fokussiert auf den Fußball. Auf seiner Position im zentralen offensiven Mittelfeld ist Tamas Hajnal gesetzt, auch Daniel Didavi - derzeit verletzt - sieht sich künftig dort. "Ich bin jung und habe Zeit", gibt sich Stöger geduldig.

Allerdings halten Stuttgarts Verantwortliche auch auf Stöger große Stücke. "Kevin ist ein begnadeter Fußballer", sagt beispielsweise U-23-Coach Jürgen Kramny. Und Labbadia ergänzt: "Er hat eine tolle Technik und ein gutes Passspiel."

Das alleine reicht den VfB-Trainern allerdings nicht. "Er muss robuster werden, da hat er noch Defizite", sagt Labbadia. "Er muss körperlich zulegen und seine Aktionen müssen klarer werden", so Kramny. Stöger hat das erkannt, schiebt deshalb auch immer wieder Sonderschichten. Ein Stammgast im Kraftraum wird er allerdings wohl nicht werden: "Ich will keine Maschine werden."

Marc Stendera (16, Eintracht Frankfurt)

Marc Stendera hat ein paar aufregende Monate hinter sich. Im Frühjahr wurde er recht überraschend für die U-17-EM nominiert und avancierte als Spielmacher sofort zur prägenden Figur im deutschen Spiel. Ausgerechnet er war es dann allerdings, der im Endspiel den entscheidenden Strafstoß vergab.

Ein paar Wochen danach schloss der 16-Jährige dann die Realschule erfolgreich ab, und nur wenig später folgte das nächste Highlight: Armin Veh holte ihn in der Vorbereitung zu den Profis - aus einem simplen Grund: "Der Junge kann kicken", so der Eintracht-Coach.

In Frankfurt traut man Stendera einiges zu. "Marc denkt, lebt und atmet Fußball. Und er identifiziert sich sehr stark mit der Eintracht", sagt Armin Kraatz, Leiter des Frankfurter Nachwuchszentrums. Und Stendera will es bei der Eintracht packen.

Eine Berufsausbildung stellt er erstmal hinten an. "Er soll sich auf den Fußball konzentrieren können", erklärt Manager Bruno Hübner, der überzeugt ist, dass Stendera wie auch Youngster Marc-Oliver Kempf (in der Vorbereitung ebenfalls im Profi-Kader) den Durchbruch schaffen wird. "Wir glauben an die Jungs. Sie haben das Zeug dazu, es in der Bundesliga zu schaffen."

Zuletzt erlebte Stendera allerdings einen Rückschlag auf dem steilen Weg nach oben. Der Youngster verletzte sich an der Schulter und fällt voraussichtlich bis Mitte Oktober aus. Danach will er allerdings wieder voll angreifen. Dieses Jahr soll schließlich auch aufregend zu Ende gehen.

Teil 1: Amin Younes und Koray Günter

Teil 2: Sead Kolasinac und Philipp Klement

 

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