Mbappe der Held: Frankreich gewinnt Nations League - kontroverses Siegtor erzürnt Spanien

SID
Anthony Taylor speaks with Cesar Azpilicueta.
© getty

Kylian Mbappe hat Weltmeister Frankreich dreieinhalb Monate nach der EM-Blamage doch noch zu einem europäischen Titel geführt. Mit den Bayern-Profis Benjamin Pavard und Dayot Upamecano bezwangen die Franzosen dank Mbappes spätem Siegtreffer Spanien im Nations-League-Finale 2:1 (0:0). Das Siegtor sorgte anschließend aber für Ärger.

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Bei der EM war das Team von Trainer Didier Deschamps sensationell im Achtelfinale im Elfmeterschießen an der Schweiz gescheitert - durch einen Fehlschuss von Mbappe.

Das Spiel zweier Weltklasse-Mannschaften war am Sonntagabend lange beinahe ereignislos und eine einzige Enttäuschung. Doch plötzlich ging es in Mailand los: Theo Hernandez traf für Frankreich die Unterkante der Querlatte (63.), im Gegenzug schoss Mikel Oyarzabal (64.) die Spanier in Führung. Wiederum unmittelbar danach glich Karim Benzema mit einem traumhaften Schlenzer aus (66.). "Es ist das Ergebnis, das zählt", sagte Paul Pogba, Mittelfeldstar von Manchester United: "Wenn du am Ende den Pokal gewonnen hast, ist alles gut."

Mbappe (84./Paris St. Germain) sicherte Frankreich schließlich die geschwungene Silbertrophäe, die der frühere Weltstar Luis Figo als Vertreter des Premierensiegers Portugal ins spärlich besetzte Giuseppe-Meazza-Stadion getragen hatte. Allerdings war er beim Steilpass von Theo Hernandez aus dem Abseits gestartet. Der Treffer zählte dennoch, weil Eric Garcia per Grätsche klären wollte und dabei den Ball leicht berührte.

Für die Spanier ein Unding. "Der Schiedsrichter hat uns gesagt, dass Eric Garcia den Ball spielen wollte und deshalb das Abseits aufgehoben hat", sagte Sergio Busquets. "Aber er wollte den Ball spielen, der Mbappe erreicht hätte, der im Abseits stand. Das ergibt keinen Sinn!"

Nations-League-Finale: Upamecano patzt bei Spaniens Treffer

Im Bemühen um ein frühes Tor umspielte Benzema nach einem Traumpass Paul Pogbas Spaniens Torhüter Unai Simon - der folgende Querpass kam jedoch nicht an (6.). Lucas Hernandez vom FC Bayern stand im Gegensatz zu seinem Bruder Theo, Siegtorschütze im Halbfinale gegen Belgien (3:2), diesmal nicht in der Startelf. Sein Münchner Teamkollege Benjamin Pavard war auf der rechten französischen Abwehrseite beim Anpfiff der einzige Bundesligaspieler auf dem Platz.

Spanien, immer noch im Umbruch begriffen, hielt wieder mit dem auffällig guten Teenager-Supertalent Gavi (17/FC Barcelona) im Mittelfeld dagegen. "Wir werden Frankreich Ärger machen", hatte Trainer Luis Enrique versprochen. Der Ball lief auch zumeist sicher durch die spanischen Reihen, eine Chance ließ aber lange auf sich warten.

Nach 42 Minuten übernahm Upamecano in der Innenverteidigung vom verletzten Raphael Varane. Beide Abwehrreihen hatten allerdings ohnehin wenig zu tun, bis Hernandez' Schuss von der Latte klar vor die Torlinie prallte. Oyarzabal schüttelte dann vor dem spanischen Führungstreffer Upamecano ab.

Am Nachmittag hatte Europameister Italien sich gegen Belgien in Turin durch ein 2:1 (0:0) den dritten Platz gesichert. Deutschland war in der Nations-League-Gruppe 4 hinter Spanien Zweiter geworden - nach einem denkwürdigen 0:6 in Sevilla.

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